Der ehemalige Parteichef der Grünen, Cem Özdemir, macht der Europäischen Union im Umgang mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan schwere Vorwürfe.
(Das komplette Interview im Wortlaut lesen Sie mit PNP Plus.)
"Erdogan spielt mit der Europäischen Union. Es gibt offensichtlich in Berlin und Brüssel Politiker, die sich gerne am Nasenring durch die Manege führen lassen", sagte er der Passauer Neuen Presse mit Blick auf den Gasstreit im östlichen Mittelmeer. Die Türkei habe vergangenen Freitag angekündigt, erneut ein Bohrschiff dorthin zu schicken, während in der EU bei dem Thema aktuell von einer Entspannung die Rede sei. Das Treffen der EU-Spitzen mit Erdogan in der Türkei habe ein negatives Signal ausgesendet: "Dass alle die, die sich in der Türkei für europäische Werte, für Demokratie und Menschenrechte einsetzen, auf Berlin und Brüssel offensichtlich nicht zählen können."
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete fordert im Umgang mit Erdogan deshalb einen Kurswechsel. "Ich glaube, auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil." Die EU müsse deutlich machen, dass es für die Türkei nur Erleichterungen geben werde, wenn es Verbesserungen bei den Themen Demokratie und Menschenrechte gebe.