Zwiesel/Ludwigsthal
Busunternehmen wehrt sich gegen Kritik

Lambürger: "Urlauber-Beschwerde ist nicht gerechtfertigt"

07.09.2022 | Stand 07.09.2022, 14:22 Uhr


Zwiesel. Vom Igelbus sprichwörtlich im Regen stehen gelassen gefühlt hat sich ein Urlauber aus Erlangen (wir berichteten). Das Busunternehmen Lambürger, das die Falkensteinlinie betreibt, weist die Kritik zurück: "Die Urlauber-Beschwerde ist nicht gerechtfertigt", so Chefin Carolin Lambürger-Treml.

Man habe in allen Bussen so genannte Dashcams im Einsatz, so Carolin Lambürger-Treml. Rechtlich sei das zulässig, da Personen auf den Kameraaufnahmen unkenntlich gemacht werden. Die Auswertung der Dashcam-Aufzeichnung vom 26. August auf der Falkensteinlinie habe gezeigt, dass die Angaben des Urlaubers nicht richtig gewesen seien.

Dieser hatte behauptet, zusammen mit drei weiteren Personen gegen 13 Uhr an der Haltestelle "Ludwigsthal – Haus zur Wildnis" gestanden zu haben. Wegen Starkregens habe die Gruppe im Wartehäuschen Schutz gesucht. Der Igelbus sei dann um 13.20 Uhr – zehn Minuten vor dem Fahrplan – einfach an ihnen vorbei gefahren, ohne zu halten.

Gegen 13.35 Uhr sei der Bus aus der Gegenrichtung wieder gekommen und habe angehalten. Der Fahrer habe gemeint, er wäre in einer Stunde wieder da und sei weitergefahren. Erst um 14.13 Uhr habe die Urlaubergruppe schließlich mit dem Igelbus zurück nach Zwieslerwaldhaus fahren können.

Laut dem Urlauber hat der Fahrer abgestritten, dass die Gruppe bereits gegen 13 Uhr an der Haltestelle gestanden habe. Auf die Frage nach der Abweichung vom Fahrplan sei er nicht eingegangen.

"Die Auswertung der Kamera hat ergeben, dass um 13.26 Uhr kein Mensch an der Haltestelle stand, auch nicht im Wartehäuschen", sagt Carolin Lambürger-Treml. Der Bus sei also lediglich vier Minuten zu früh dran gewesen. Die Busunternehmerin verweist darauf, dass die Fahrer der Falkensteinlinie unter großem Druck stehen. "Es gibt aktuell 48 Haltestellen auf dieser Linie. Das ist eindeutig zu viel", so Carolin Lambürger-Treml. Sie habe diesbezüglich bereits Kontakt mit dem Landratsamt aufgenommen. Demnächst werde man bei einem Gespräch entweder eine Reduzierung der Haltestellen oder die Einführung einer zweiten Linie fordern.

Auch, was die angebliche Unfreundlichkeit angehe, nimmt Carolin Lambürger-Treml ihre Mitarbeiter in Schutz: Die Fahrer stünden nicht nur unter enormen Zeitdruck, sondern müssten auch noch kassieren und Fragen der Fahrgäste beantworten. "Busfahrer sind auch nur Menschen und Fahrgäste finde ich leichter als Fahrer", so Carolin Lambürger-Treml mit Blick auf den enormen Fachkräftemangel.

− chr