Der Ukraine-Krieg stellt auch die Kreisverwaltung vor große Herausforderungen. Allen Verantwortlichen ist es dabei ein Anliegen, den Vertriebenen rasch und unkompliziert Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen zu können, teilt das Landratsamt mit.
Die Koordinierungsgruppe des Landratsamts hat eine weitere Anlaufstelle geschaffen, über die dem Berchtesgadener Land zugewiesene Geflüchtete möglichst rasch in längerfristige Unterkünfte verteilt werden können.
Zusätzlich hat die Behörde eine telefonische Anlaufstelle sowie ein E-Mail-Postfach eingerichtet, über die sich Privatpersonen, die derzeit Angehörige, Freunde oder Bekannte aus der Ukraine beherbergen, melden können. Sie sollen am heutigen Mittwoch frei geschaltet werden.
Auch privat untergekommene Flüchtlinge sollen Hilfe bekommen
Der Hintergrund: Neben den dem Landkreis durch den Freistaat Bayern sowie die Bundesregierung zugewiesenen Geflüchteten befinden sich auch zahlreiche Menschen aus der Ukraine im Landkreis, die privat unterkommen konnten.
Um auch diese Geflüchteten unterstützen zu können, bittet das Landratsamt Berchtesgadener Land um Kontaktaufnahme mittels der neuen telefonischen Anlaufstelle. Ziel ist es auch, die hilfesuchenden Personen zu erfassen. Sie können in den möglichen Leistungsbezug aufgenommen werden, weitere Unterbringungssituation können geklärt werden.Am Dienstag war die Nummer ✆08651/773-151, bereits bekannt, jedoch noch nicht die genauen Telefonzeiten. Sie sind gegebenenfalls unter www.lra-bgl.de zu finden.
Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, über die E-Mail-Adresse buergertelefon@lra-bgl.de mit der Anlaufstelle in Kontakt zu treten. Die Bevölkerung wird dringend gebeten, dieses Angebot nur für Fragen hinsichtlich Hilfeleistungen für privat untergekommene Flüchtlinge zu nutzen. Hilfsangebote zu Unterbringungsmöglichkeiten und ähnliches können auch weiterhin über das Postfach ukrainehilfe@lra-bgl.de an die Koordinierungsgruppe des Landratsamts übermittelt werden.
Amtshilfe bei der Bundeswehr beantragt
Um auch die durch Bund und Freistaat zugewiesenen Menschen möglichst rasch und unkompliziert auf längerfristige Unterkünfte verteilen zu können, leistet einmal mehr die Bundeswehr Amtshilfe: Das Landratsamt hat einen Antrag gestellt und so eine weitere dezentrale Erstaufnahmemöglichkeit im Landkreis geschaffen: Innerhalb kürzester Zeit gelang es, die Von-Martius-Halle der Bundeswehr in Bad Reichenhall für ankommende Geflüchtete vorzubereiten. Bis zu 100 Menschen können kurzfristig unterkommen, bis der Landkreis längerfristige Unterkünfte für sie findet.
Landrat Kern: "Halle ermöglicht zusätzlichen Spielraum"
"Unser Ziel ist es natürlich, alle Ankommenden so schnell es geht in zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten im Landkreis unterzubringen", sagt Landrat Bernhard Kern. "Die Nutzung dieser Halle ermöglicht uns in der aktuellen Situation zusätzlichen Spielraum bei der kurzfristigen Unterbringung. Die Menschen werden hier verpflegt, erhalten Informationen über das weitere Vorgehen und können notfalls auch medizinisch versorgt werden. Mein Dank geht daher an die Bundeswehr und alle Beteiligten durch deren Einsatz wir diese Möglichkeit innerhalb eines Tages organisieren konnten."
Aktuelle Informationen zum Thema Ukrainehilfe im Landkreis Berchtesgadener Land sind auch online unter https://www.lra-bgl.de/lw/sicherheit-verkehr/ukraine-konflikt/ abrufbar.
− red
