Schneizlreuth
Bürgermeister Simon: "Ja, Ich bin ein Gegner des Wasserkraftwerks"

06.09.2019 | Stand 19.09.2023, 22:10 Uhr

Bürgermeister Wolfgang Simon kündigt im Gespräch mit der Heimatzeitung an, eine Veranstaltung mit Kraftwerkskritikern zu organisieren. Den Projektbetreibern habe er bereits drei Mal Gelegenheit zu einem Vortrag und zur Meinungsbildung gegeben. −Foto: Sabine Zehringer

Falsche und fehlerhafte Information des Gemeinderats und der Öffentlichkeit hat Josef Reschen dem Schneizlreuther Bürgermeister Wolfgang Simon vorgeworfen. Einer von zwei Geschäftsführern der Projektgesellschaft Wasserkraft Schneizreuth GmbH & Co. KG ist damit kurz vor der Auslegung der Pläne für ein länderübergreifenden Wasserkraftwerk in die Offensive gegangen.

"Wenn er mir den Vorwurf macht, falsch zu zitieren, so kann ich das nicht ganz ausräumen", gibt Schneizlreuths Gemeindeoberhaupt zu, bleibt aber in der Sache bei seiner Position. "In der Gesamtbetrachtung des Gutachtens bleibt die Befürchtung einer Beeinträchtigung des Trinkwassers bestehen."

Der ehrenamtliche Bürgermeister der 1300-Seelen-Gemeinde im Berchtesgadener Land erklärt gegenüber dem Reichenhaller Tagblatt offen: "Ja, ich bin ein Gegner des Kraftwerks." Hauptgrund ist seine Sorge um das Trinkwasser, außerdem der Lebensraum Saalach: "Ich bin schon der Meinung, dass die Bevölkerung auch ein Recht auf eine naturbelassene Saalach und Landschaft hat."

Eine persönliche Meinung stünde dem Amt als Bürgermeister nicht entgegen, ist Simon überzeugt, im Gegenteil: "Der Bürger will doch wissen, wo ich stehe." Er habe deshalb im Gemeinderat auch stets betont, dass er für sich spreche und die Entscheidung des Gremiums nicht vorwegnehme. Den beiden Geschäftsführern Johann Abfalter und Josef Reschen habe er drei Mal die Gelegenheit gegeben, ihr Projekt vorzustellen, einmal bei der Bürgerinformationsversammlung, zwei Mal im Gemeinderat. Die Verwaltung habe die die Projektbetreiber stets unterstützt.

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