Tittmoning
Brief an Söder: Bürgermeister fordert Aufhebung der Maskenpflicht im Unterricht

18.06.2021 | Stand 18.06.2021, 14:42 Uhr

Seit einigen Monaten müssen Schüler in Bayern auch am Platz Masken tragen. −Foto: Matthias Balk/dpa

"Nicht mehr vermittelbar" sei ein weiteres Festhalten an der Maskenpflicht im Schulunterricht – "gerade in der Zeit bis zu den Sommerferien". Mit diesen Worten richtet sich Tittmonings (Landkreis Traunstein) Bürgermeister Andreas Bratzdrum in einem Brief an Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder. Mit Nachdruck wolle er damit im Interesse der Schüler fordern, die Maskenpflicht im Unterricht am Sitzplatz "unverzüglich aufzuheben".

Im Landkreis Traunstein habe sich die Inzidenz in den vergangenen Monaten von Werten über 200 auf stabile 20er- und 30er-Inzidenzen gefestigt. "Sicher haben Test- und Maskenpflicht, aber auch die fortschreitenden Impfzahlen ihren Anteil daran", so Bratzdrum. In den vergangenen Wochen seien deshalb seiner Meinung nach zu Recht in vielen Bereichen wie in der Gastronomie, Kultur oder Fitness Lockerungen ermöglicht worden.

Mittlerweile unerträglich sei jedoch die weiterhin geltende Maskenpflicht im Schulunterricht. "Insbesondere bei den derzeitigen sommerlichen Temperaturen ist stundenlanges Maskentragen besonders für unsere Grundschulkinder eine ‚Quälerei‘, zumal in den Schulen zweimal wöchentlich getestet wird und man derzeit durchgehend lüften kann", schreibt Bratzdrum. Durch diese Tests seien laut dem Tittmoninger Rathauschef die Schulen viel sicherer als andere Bereiche des öffentlichen Lebens.

Zudem sei festzustellen, dass bereits zu Zeiten der Hochinzidenz Kinder nur in geringem Umfang von der Corona-Infektion betroffen waren "und auch deshalb in der aktuellen Zeit niedriger Inzidenzen die Aufhebung der Maskenpflicht im Schulunterricht überfällig ist".

Gerade in der Schule seien in den vergangenen Monaten umfangreiche organisatorische Maßnahmen ergriffen – wie der Wechselunterricht oder Lüftungskonzepte – und seitens der Stadt Investitionen getätigt – wie Anschaffung von Lüftungsgeräten oder IT-Ausstattung worden, um die Infektionsgefahren zu minimieren. "Diese Maßnahmen stehen auch weiterhin zur Verfügung und sind auch bei einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen wieder einsetz- und umsetzbar", betont Bratzdrum. Der Brief ging auch an die Landtagsabgeordnete Michaela Kaniber und Landrat Siegfried Walch.

− red