"Booster-Mobil" und Abend-Impfungen

Impfbus soll Drittimpfungen beschleunigen – Termin nicht nötig, Anmeldung aber empfohlen

10.11.2021 | Stand 22.09.2023, 2:32 Uhr

Das Impfzentrum in Salzweg-Straßkirchen hat jetzt geänderte Öffnungszeiten. −Fotos: Windpassinger

Ein "Booster"-Mobil, die Möglichkeit, sich abends impfen zu lassen, die Hausärzte mobilisieren: Der Landkreis Passau hat die Weichen für die einsetzende "Impfwelle" gestellt.

Die Öffnungszeiten des Impfzentrums Salzweg/Straßkirchen werden ab Donnerstag stark ausgeweitet. An vier Tagen pro Woche ist dann Impfen bis 20 Uhr möglich, teilt das Landratsamt mit. Der Impfbus wird ab sofort bei seiner Tour nach wie vor allen Impfwilligen zur Verfügung stehen, Drittimpfungen aber werden bevorzugt verabreicht. An die Hausärzte richtet Landrat Raimund Kneidinger den dringenden Appell, wieder verstärkt Impfwillige zu impfen. Die "Booster-Impfungen" sind natürlich im Impfzentrum möglich, der Impfbus als "Booster-Mobil" aber soll zusätzlich das Tempo der jetzt besonders wichtigen Drittimpfung beschleunigen, sagt Landratsamtssprecher Werner Windpassinger.

Erweiterte Öffnungszeiten am Impfzentrum

Ob im Impfbus oder Impfzentrum: Die meisten möchten momentan den dritten Piks haben. Insgesamt 2243 Drittimpfungen wurden bisher in beiden Einrichtungen verabreicht. "Zentrum und Bus sind derzeit vom Personal und von den Impfstoffreserven her so aufgestellt, dass etwa 4000 Impfungen pro Woche gewährleistet sind", so Windpassinger zur PNP. Um dem Andrang gerecht zu werden, ist das Impfzentrum ab heute wie folgt geöffnet: Montag: 12 – 20 Uhr, Dienstag: 12 – 20 Uhr, Mittwoch: 8 – 16 Uhr, Donnerstag: 12 – 20 Uhr, Freitag: 12 – 20 Uhr, Samstag: 8 – 16 Uhr.

Anmeldung nicht nötig, aber erwünscht

"Grundsätzlich sind für das Impfzentrum keine Anmeldungen nötig, jedoch wird eine Registrierung empfohlen, um Wartezeiten zu vermeiden", sagt Windpassinger. Impfwillige sollen dazu vorrangig – wenn nötig, mit Unterstützung durch Angehörige – wieder die Online-Registrierung unter https://impfzentren.bayern/ nutzen. Vereinzelt haben Menschen, die dort bereits für die ersten Impfungen registriert waren und ihren Account nicht gelöscht haben, bereits ein Termin-Angebot über das Portal für den dritten Piks bekommen. "So vereinbarte Termine wurden registriert und sind gültig", sagt Windpassinger.

Um längere Wartezeiten bei der Registrierung zu vermeiden, steht nur für Personen, die die Online-Möglichkeit auch mit Unterstützung nicht nutzen können, Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr unter ✆0851/2606 auch eine Terminhotline zur Verfügung.

"Für den Impfbus ist aus technischen Gründen keine Anmeldung möglich", sagt Windpassinger. "Es wird aber eine Art Wartemanagement geben, das heißt die Leute erfahren vor Ort, wann Sie nochmal vorbeischauen sollen, wenn es länger dauert, und kommen dann auch sicher dran."

Das muss man mitbringen zum Termin

Mitzubringen ist auf jeden Fall ein amtliches Ausweisdokument (z.B. Personalausweis oder Reisepass), Medikamentenliste, Impfausweis, Herzpass und Diabetikerausweis (soweit vorhanden).

Die Rolle der Hausärzte

Alternativ kann man sich den dritten Piks auch beim Hausarzt abholen. Die Hausärzte sind mit der jetzt einsetzenden Nachfrage besonders nach Drittimpfungen nach Überzeugung von Landrat Raimund Kneidinger "wieder in hohem Maße gefordert": "Sie waren bereits beim seinerzeitigen Start der Impfkampagne eine extrem wichtige Stütze und werden es jetzt wieder sein."

Nachdem Ende April die Priorisierung gefallen ist, impften die Hausärzte fast im Akkord: Zu den Höchst-Zeiten im Juni wurden bis zu 2300 Impfungen täglich in den Praxen verabreicht. Zuletzt waren es noch bis zu 300 pro Tag, nun steigt die Nachfrage wieder. 3450 Drittimpfungen wurden Stand Mittwoch bisher von den Hausärzten verabreicht.

Daher appelliert Kneidinger an die Hausärzte im Landkreis, sich wieder zu beteiligen und für ihre impfwilligen Patienten da zu sein. Dass angesichts derzeit ohnehin hoher Patientenzahlen dies für viele Praxen eine enorme Herausforderung darstellt, ist Kneidinger bewusst: "Darum wird uns nur eine gemeinsame Anstrengung mit vollem Einsatz von Impfzentrum, Impfbus und Hausarzt-Praxen erfolgreich machen. Im Gegensatz zur damaligen Situation haben wir jetzt genügend Impfstoff. Wir sind bereit." Die derzeitige Impfquote von gut 62,5 Prozent im Landkreis habe "noch viel, viel Luft nach oben", so der Landrat.

Drittimpfung schon in allen Heimen angeboten

In den Heimen und Pflegeeinrichtungen des Landkreises ist es relativ ruhig. Mobile Impfteams hatten die Bewohner und Mitarbeiter Ende letzten Jahres als erste mit der Impfung versorgt, so hat man es auch jetzt bei der Drittimpfung gehalten, sagt Windpassinger. "Alle Heime haben mittlerweile ein Impfangebot für Booster-Impfungen erhalten, wir gehen davon aus, dass in einem Großteil die Drittimpfung schon erfolgt ist." Bislang sei nur ein Ausbruchsgeschehen größeren Umfangs bekannt: 19 von 90 Bewohnern eines Altenheims im nördlichen Landkreis sind positiv getestet, so Windpassinger. Auch 19 Mitarbeiter in diesem Heim sind Corona-positiv.