Wasserburg
Bombendrohung in Wasserburg: So lief der Großeinsatz ab

Großeinsatz der Polizei am Samstagnachmittag in Wasserburg Mann in Sachsen-Anhalt festgenommen

16.08.2020 | Stand 20.09.2023, 1:31 Uhr

Abgesperrt hat die Polizei den Bereich um ein Privathaus (nicht im Bild) in Wasserburg-Burgau, nachdem ein Anrufer angedroht habe, dass er dort eine Bombe platziert habe. Zur Durchsuchung des Anwesens wurde ein Experte mit einem Polizeihubschrauber eingeflogen. −Fotos: Georg Barth

Eine Bombendrohung hat am Samstagnachmittag bis in den späten Abend hinein Anwohner und Polizei im Wasserburger Ortsteil Burgau-Nord (Landkreis Rosenheim) in Atem gehalten.

Der Drohanrufer, ein Mann Mitte 50, wurde am Abend in Sachsen-Anhalt festgenommen. Eine von ihm angeblich in einem Wohnhaus in Wasserburg platzierte Bombe wurde nicht gefunden und es wurde auch niemand verletzt.

Der offenbar im Raum Magdeburg verhaftete Mann hatte gegen 15 Uhr bei der Wasserburger Feuerwehr angerufen und mit einer Bombe in einem Privathaus in Burgau-Nord gedroht. Die Feuerwehr meldete dies umgehend weiter an die Polizei, wie Pressesprecher Stefan Sonntag berichtet: "Wir haben dann sofort den Bereich um das Haus abgesperrt und auch die Bewohner der umliegenden Häuser evakuiert." Rund ein Dutzend Anwohner waren davon betroffen und wurden bis zum Ende der Sperrung gegen 23.30 Uhr bei der Feuerwehr Wasserburg untergebracht.

Ermittlung des Mannes sehr aufwendig und komplex

Während zur Durchsuchung des bedrohten Privathauses Sprengstoffexperten aus München angefordert worden waren, begann gleichzeitig die Suche nach dem zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Anrufer. "Die Ermittlung des Mannes war sehr aufwendig und komplex. Es war nicht leicht, den Anrufer zu lokalisieren und er hat es der Polizei nicht leicht gemacht, ihn zu finden", gestand Stefan Sonntag, der während des Einsatzes selbst in Wasserburg vor Ort war.

Am späten Nachmittag habe man schließlich Hinweise auf den Mann aus Sachsen-Anhalt bekommen. Die dortige Polizei habe den Anrufer dann am Abend festnehmen können. Nähere Angaben zu dem Festgenommenen wollte der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd gestern nicht machen, außer, dass er Mitte 50 ist: "Und für uns steht fest, dass er der Anrufer ist", so Sonntag.

Mann im Bereich Magdeburg verhaftet

Der Festgenommene kennt Sonntags Angaben nach eine Person aus dem bedrohten Haus von einer früheren Beziehung her. Nach Informationen der PNP-Oberbayernredaktion wurde der Mann im Bereich Magdeburg verhaftet und er soll eine Frau bedroht haben. Zur Durchsuchung des Hauses in Burgau-Nord war ein Sprengstoffexperte mit einem Polizeihubschrauber aus München eingeflogen worden. Nachdem es dauerte, bis dieser in Wasserburg eintraf, habe sich die Durchsuchung des Anwesens hingezogen. Die Überprüfung hat bis gegen 23.30 Uhr gedauert und sei letztlich ergebnislos beendet worden: "Anschließend konnten die Anwohner wieder in ihre Häuser zurückkehren." Die näheren Umstände der Bedrohung sollen nun in den kommenden Tagen geklärt werden. Wie Polizeisprecher Sonntag gestern erklärte, äußere sich das Präsidium bewusst sehr zurückhaltend, um keine Trittbrettfahrer zu motivieren.

Aus polizeilicher Sicht und Erfahrungen aus der Vergangenheit gebe es in solchen Fällen immer die Gefahr von Nachahmern, die die Polizei "auf Trab halten wollen". Letztlich sei niemand verletzt worden und der mutmaßliche Täter habe festgenommen werden können.