Die Verträge von etwa 1000 BMW-Zeitarbeitern werden nicht verlängert. Seit Juli 2016 wird im BMW-Werk Regensburg von Montag bis Samstag 24 Stunden am Tag gearbeitet. Doch die Nachtschicht soll ab dem 28. Oktober diesen Jahres abgeschafft werden, berichtet die Mittelbayerische Zeitung am Donnerstag. Laut Bericht braucht das Werk im November die Zeitarbeiter nicht mehr. Trotzdem sieht der Betriebsrat die Entwicklung positiv.
Mit sinkender Nachfrage nichts zu tun
BMW-Sprecher Andreas Sauer sagte auf Nachfrage der Mittelbayerischen Zeitung, dass die neue Arbeitszeitregelung nicht etwa auf eine sinkende Nachfrage schließen lasse. Die Sonderschicht war 2016 vielmehr als "Flexibilitätsinstrument" eingeführt worden und für neun Monate geplant. Aufgrund des Bedarfs wurde die Nachtschicht zwei Mal verlängert. Inzwischen sei aber absehbar, dass man ab November "mit den klassischen Kapazitäten gut auskommen wird".
Sauer verwies auf das internationale BMW-Produktionsnetzwerk, das im Gesamtverbund hohe Flexibilität ermögliche. Hintergrund für das Auslaufen der Nachtschicht seien auch zyklische Entwicklungen in der Branche und eine Nachfrage, die von Jahreszeiten abhänge. Sauer: "Denken Sie an ein Cabrio. Das wird in Mitteleuropa im Winter nicht gekauft."
Nachtschicht bescherte Zusatz-Kapazität
Die gut zweijährige Nachtschicht-Phase ist aus Sicht der Arbeitnehmer-Vertreter ein Erfolg. Betriebsratsvorsitzender Werner Zierer erklärte auf Nachfrage der Mittelbayerischen Zeitung, dass dadurch dem Autobauer hohe Flexibilität ermöglicht worden sei. Zierer betonte: "Nur mit dem Arbeitszeit-Baustein Nachtschicht ist es gelungen, dem Werk eine Menge an Zusatz-Kapazität zu bescheren."
500 Mitarbeiter sollen andere Schichten übernehmen
Wie die Mittelbayerische Zeitung berichtet, arbeiten 1500 Menschen aktuell zwischen Mitternacht und fünf Uhr früh im Werk. Rund 500 von ihnen seien BMW-Mitarbeiter. Die fest angestellten Mitarbeiter sollen laut Bericht ab November Tätigkeiten in anderen Schichten bzw. in anderen Bereichen übernehmen. Bei den weiteren etwa 1000 Menschen, die in der Nachtschicht arbeiten, handelt es sich um Zeitarbeiter. Ihre Verträge werden nicht verlängert. Wie die Zeitung schreibt, stammen sie aus einem weiten Einzugsgebiet, weil auf dem regionalen Arbeitsmarkt nahezu Vollbeschäftigung herrscht.
− pnp