Auslöser ist ein Gen-Defekt, augenfälligstes Symptom ein unkontrollierter Bewegungsdrang mit höchstem Sturz- und Verletzungsrisiko: Huntington’s Disease (HD). Für derzeit zwischen 8000 und 10000 Betroffene in Deutschland bedeutet diese Diagnose die Pflegebedürftigkeit. Die Krankheit ist relativ selten, ebenso rar die Zahl geeigneter Betreuungsplätze. Das Azurit Pflegezentrum Bad Höhenstadt verfügt über einen speziellen HD-Wohnbereich – als bisher einzige Einrichtung in Bayern.
Die Folge dieses Hauptmerkmals der HD, im Fachjargon "Choreatische Hyperkinese" genannt, ist die ständige Gefahr von Stürzen und Verletzungen, die es durch vorbeugende Maß-nahmen und individuelle Ausstattungsgegenstände auf ein Minimum zu reduzieren gilt. Die jüngste Anschaffung ist eine beinahe raumhohe Schlafkabine mit überbreitem Bett und kompletter Auspolsterung – auch an der Tür, die allerdings nicht komplett verschlossen wird. Allein schon aus rechtlichen Aspekten, aber auch im Sinne des Integrationsgedanken.
"Der Bewohner soll eine sichere Heimat in einer sicheren Umgebung haben", nennt Sabine Rottbauer einen Grundsatz für die Betreuung HD-Erkrankter. Im Aufenthaltsbereich verfügen alle Stühle an den Esstischen über einen Kippschutz, die Polstermöbel über außergewöhnlich hohe Rückenlehnen. Heizkörper sind mit dicken Matten abgepolstert, in den sanitären Anlagen extra stabile Toilettensitz-Erhöhungen montiert. Außerdem gibt es Rollstühle, die aufgrund ihrer besonders tiefen Liegeposition ein Herausfallen verhindern.
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Informationen zum HD-Wohnbereich können im Azurit Pflegezentrum Bad Höhenstadt, 08506/900-0, oder per E-Mail an pzbadhoehenstadt@azurit-gruppe.de, angefordert werden.
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