Ab 17. Januar im Kino
Bis der Kopf rollt: Das Schicksal der "Maria Stuart" + Trailer

16.01.2019 | Stand 20.09.2023, 4:53 Uhr
Britta Schultejans

Kam 1561 aus dem französischen Exil nach Schottland zurück: Maria Stuart (Saoirse Ronan). −Foto: Focus Features LLC

Schon Friedrich Schiller wusste: Die Rivalität zwischen Elizabeth I. von England und Schottlands Maria Stuart gehört zu den dramatischsten und spannendsten Beziehungen, die die europäische Geschichte zu bieten hat. Immer wieder waren die Königinnen Protagonistinnen in Literatur und Film. In "Maria Stuart, Königin von Schottland" erzählt Regisseurin Josie Rourke die Geschichte einmal mehr hauptsächlich aus Sicht der jungen Schottenkönigin, die der Machtkampf mit Elizabeth bekanntermaßen nicht nur sprichwörtlich den Kopf kostete.


Und weil das nun mal verbriefte Geschichte ist, beginnt Rourkes Film auch mit diesem tragischen Ende – und rollt dann detailreich auf, wie es dazu kommen konnte. Der Film setzt ein mit der Rückkehr der erst 18 Jahre alten Witwe Maria (hervorragend: Saoirse Ronan) vom französischen Hof in ihre schottische Heimat nach dem Tod ihres jungen Ehemannes, des französischen Königs Franz II.
Mit ihrem ersten Schritt auf heimischem Boden tritt sie in den großen Machtkampf mit der englischen Königin Elizabeth I. (mindestens genau so gut wie Ronan: Margot Robbie) ein. Denn Maria erkennt die protestantische Elizabeth als Tochter von Heinrich VIII. und dessen zweiter Frau Anne Boleyn nicht als rechtmäßige Königin an – eine Meinung, die viele Katholiken ihrer Zeit mit ihr teilen. Trotz der offenkundigen Rivalität – schließlich erhebt Maria selbst Anspruch auf den englischen Thron – schreiben die Frauen sich Briefe, sind offenkundig voneinander fasziniert und bewundern sich gegenseitig. Doch die Umstände, eine männerdominierte Welt, die weibliche Regenten eher als Ärgernis empfindet – und die Macht – treiben sie immer wieder voneinander weg.

Die ganz große Stärke des Films ist seine Besetzung. Die beiden ebenbürtigen Königinnendarstellerinnen Ronan und Robbie wachsen über sich hinaus. Beide waren bereits oscar-nominiert (Robbie für ihre Rolle als "Eishexe" Tonya Harding, Ronan sogar schon dreimal für "Abbitte", "Brooklyn" und "Lady Bird"). Dieser Film könnte ihnen jeweils eine weitere einbringen.

Britta Schultejans•GB 2018, Regie: Josie Rourke, mit Saoirse Ronan, Margot Robbie, David Tennant, 124 Minuten, frei ab 12 Jahren

Die ausführliche Kritik und mehr zu den Filmstarts der Woche lesen Sie am 16. Januar und jeden Mittwoch auf der Kinoseite der Passauer Neuen Presse.