Am 13. Februar im Europahaus
Bilder für die gute Laune: "Miró"-Ausstellung in Freyung öffnet

09.02.2022 | Stand 21.09.2023, 6:38 Uhr
Michaela Schabel

Einmal Miró gesehen, vergisst man seinen Malstil nie wieder. Seine farbenfrohe Bilder entführen in Fantasiewelten. −Foto: Heinz Lang

Selbst die Schulkinder brennen darauf, Mirós Bilder zu sehen. Nicht nur die angemeldeten Schulklassen mussten wegen der hohen Inzidenzen auf die ständig verschobene Ausstellung zwei Monate lang warten.

Joan Mirós Bilder (1893-1993) gehören zu den Ikonen der Moderne des 20. Jahrhunderts. Mit seiner abstrakten Formensprache prägte Miró entscheidend den abstrakten Expressionismus und wurde zu einem der wichtigsten Vertreter des Surrealismus. Schon 1941 fand im New Yorker Museum of Modern Art die erste Miró-Retrospektive statt. 1968 begann man in Barcelona mit dem Bau eines Miró-Museums.

In Barcelona geboren und aufgewachsen ging Miró 1919 nach Paris, wo seine Bilder immer abstrakter und übersichtlicher wurden. Er beschränkte sich auf wenige Dingsymbole wie Sterne, Augen, Vögel, die er insbesondere durch die Farben zu archaischen Zeichen auflud. Der Bildraum wurde immer flächiger.

Die linearen Strukturen fügten sich zuweilen zu zerzausten Strichmännchen, wodurch Miró ganz bewusst die originär kindlichen Anfänge des Zeichnens ins Bewusstsein brachte und seine Malmaxime realisierte, "mit einem Minimum an Mitteln ein Maximum erreichen".

In den 1940er Jahren begann sich Miró intensiv den Lithografien zu widmen. Sie machten ihn sehr bekannt, weil sie bezahlbarer waren. Mit Bürsten, Pinseln und den Fingern bearbeitete er die Steinplatten. Mit knalligen Farben und schwarzen linearen Kontrasten entwickelte er seinen ganz speziellen und einzigartigen Stil mit extrem hohem Wiedererkennungseffekt. Immer wieder überraschte er mit neuen Farb-Formkombinationen. Gemeinsamer Nenner sind die oft aufblitzenden humorvollen Elemente. Manche Bilder wirken wie Cartoons, andere wie wirre Traumgebilde. Gemeinsam ist den Bildern ebenso, dass sie ungewöhnlich emotionalisieren und die Fantasie des Betrachters beflügeln, selbst Geschichten dazu zu erfinden. Einmal Miró gesehen, vergisst man seinen Malstil nie wieder.

Die Ausstellung in der Europagalerie Freyung wurde sehr übersichtlich und informativ von Gabi Hanner kuratiert. Besonders freut sich Organisator Heinz Lang, dass ein Teil des Erlöses aus der Ausstellung dem Artenschutzprojekt "Congohounds" im Virungapark in der zentralafrikanischen Republik Kongo zugute kommt. "Das ist wunderbar, dass wir hier nahe dem Bayerischen Nationalpark auch in Afrika helfen, bedrohte Arten schützen."

Michaela Schabel

Die Miró-Ausstellung ist in Freyung in der Galerie im Europahaus, Kolpingstraße 1, zu sehen von 13. Februar bis Ende April, geöffnet ist Do 14-18 Uhr, Fr. 10-12 Uhr und 14-18 Uhr, So. 14-17.30 Uhr und Mo. 14-18 Uhr