Trostberg
Bezahlbarer Wohnraum: Spatenstich an Pechleraustraße

03.08.2020 | Stand 19.09.2023, 23:15 Uhr

Zum Spaten griffen Dominik Lehr (von links), Marianne Penn, Daniela Ludwig, Bürgermeister Karl Schleid, Roland Richter , Robert Kellner, Klaus Mairhofer und Bernhard Unterauer. −Fotos: Falkinger/red

Es war der Startschuss "für lebenswerten Wohnraum in Trostberg" und "für eine Wohnanlage, auf die hoffentlich noch viele weitere folgen dürfen". So erklärte Bürgermeister Karl Schleid, ehe der offizielle Spatenstich für die Wohnanlage an der Pechleraustraße 1a getan wurde. Der Rathaus-Chef und Vertreter des Stadtrats, der Stadtverwaltung und am Bau beteiligter Firmen nahmen die Spaten zur Hand und gingen ans Werk. Das bisherige Gebäude, das in der Vergangenheit von der Turnhalle bis hin zum Kunstatelier "Tacheles" einige Funktionen erfüllt hat, soll einem Neubau weichen.

Im September 2019 hatte der Stadtrat beschlossen, in der Pechlerau eine Anlage mit zwölf Wohneinheiten zu errichten: Mietwohnraum für Haushalte, die sich auf dem freien Wohnungsmarkt nicht ausreichend und angemessen versorgen können – vor allem für einkommensschwache Familien, Menschen mit Beeinträchtigungen oder ältere Personen. "In der heutigen Zeit spielt der soziale Wohnungsbau für Städte und Gemeinden auch in unserer Region eine Rolle", betonte Schleid. "Der Druck auf den Wohnungsmarkt ist hoch, und diesen zu lindern unsere Pflicht."

Rund 3,1 Millionen Euro werde das Projekt kosten, so der Bürgermeister. Das Kommunale Wohnungsbauförderungsprogramm steuere 885500 Euro bei, außerdem nehme die Stadt rund 1,577 Millionen Euro zinsverbilligte Darlehen in Anspruch. Der Rest von ungefähr 600000 Euro fließe als städtischer Eigenanteil ein. Die Inanspruchnahme des Darlehens muss die Stadt laut Schleid an die Haushaltsentwicklung anpassen. "Diese ist grundsätzlich schwer vorherzusagen, denn sie hängt von vielen Faktoren ab, die wir nicht beeinflussen können. Durch die coronabedingten Ausfälle an Steuereinnahmen wird die Finanzierung solcher Großprojekte für Kommunen sicherlich nicht einfacher."

Dennoch könne die Stadt mit dem begonnenen Projekt an der Pechleraustraße 1a vieles erreichen. "Ich traue mir zu sagen, dass die bereits verrichtete Arbeit und die, die noch kommen wird, es wert ist", zeigte sich Schleid überzeugt.

Der Bürgermeister bedankte sich beim Stadtrat, "der durch seine positive Entscheidung dieses Projekt ermöglicht", bei der Stadtverwaltung und bei den am Bau beteiligten Firmen: dem Ingenieurbüro Richter, dem Baustatikbüro Mairhofer, dem Energietechnik-Planungsbüro Silberbauer, der Ingenieurgesellschaft Ludwig und der Baufirma Pfingstl.

Schleids Dank galt aber auch dem Trostberger Künstler Werner Pink, der die Räume des bisherigen Gebäudes als Atelier genutzt hatte. Schleid freute sich über das Verständnis des Künstlers, dem von Anfang an klar gewesen sei, dass das "Tacheles" in diesem Gebäude keine Dauereinrichtung sein könne. Seit 2008 hatte sich das Atelier im Haus befunden.

Architekt und Stadtplaner Roland Richter schloss sich dem Dank Schleids und dessen Wunsch nach einem reibungslosen und unfallfreien Verlauf der Arbeiten an. Er hoffe, dass am Ende der Maßnahme eine Abschlussfeier stehen wird, denn coronabedingt musste der Spatenstich ohne die sonst übliche gemeinsame Brotzeit auskommen.

Ein besonderes Andenken durfte sich Marianne Penn mit nach Hause nehmen: Da sie in ihrer neuen Funktion als Zweite Bürgermeisterin erstmals einen Spatenstich vornahm, forderte Schleid sie auf, ihren Spaten zu behalten.

− fam