Hauzenberg/Wegscheid
Betrüger kauft auf Kosten eines Wegscheiders für 3340 Euro ein

15.04.2021 | Stand 22.09.2023, 2:26 Uhr

−Foto: Inga Kjer/dpa

Bei der Polizeiinspektion Hauzenberg (Landkreis Passau) kümmern sich zwei speziell geschulte Cybercops um Internetkriminalität. In einem Fall führte die Spur des Täters nun nach Hauzenberg.

Eine Frau hatte am Mittwochnachmittag bei der Polizeiinspektion Erlangen Anzeige wegen Betrugs erstattet. Sie war Ende 2020 über Facebook auf Online-Konditorkurse aufmerksam geworden. Es konnten unterschiedliche Lehrgänge gebucht werden.

Im Preis waren eine Videopräsentation und die für den jeweiligen Kurs notwendigen Zutaten enthalten. Die Videos, so hieß es in dem Angebot, sollten dann per WhatsApp versandt werden.

Torten-Kurse bezahlt und keine Gegenleistung bekommen

Die Frau buchte vier Kurse für insgesamt 200 Euro, bekam aber kein Video zugesandt. Der Kontakt zur Anbieterin aus Hauzenberg, der nur über WhatsApp erfolgte, ist mittlerweile abgebrochen. Auf Facebook meldeten sich zwischenzeitlich immer mehr Kunden, die auf "bezahlt, aber keine Leistungen erhalten" gedrückt hatten. Die hiesige Polizei hat nun Ermittlungen eingeleitet gegen die 29 Jahre alte Anbieterin aus Hauzenberg.

Bereits Anfang März hatte ein junger Mann aus Wegscheid online Anzeige bei der Polizei in Hauzenberg erstattet, weil er über Ebay-Kleinanzeigen eine Grafikkarte für 600 Euro gekauft, aber nicht bekommen hatte. Die Beamten fanden bei den Ermittlungen heraus, dass ein 21-Jähriger aus Stuttgart dringend tatverdächtig ist. Er wurde wegen Warenbetrugs angezeigt.

Dreimal über Paypal abgebucht

Erheblicher Schaden ist bei einem Betrugsfall entstanden, den ein Wegscheider am Mittwoch zur Anzeige gebracht hat. Der Mann hatte seine Kontoauszüge kontrolliert und dabei festgestellt, dass der Bezahldienst Paypal dreimal Beträge abgebucht hat, die er gar nicht veranlasst hatte. Die Abbuchungen in Höhe von insgesamt 3340 Euro wurden im Auftrag eines Elektrofachhandels getätigt. Jetzt ermittelt die Polizei in der Sache.

Auch die Daten eines Hauzenbergers wurden offensichtlich ausgespäht. Der unbekannte Täter nutzte sie, um damit einen Vertrag bei Sky Deutschland abzuschließen. Dies hatte er bereits 2020 gemacht. Der Geschädigte selbst hingegen hatte noch nie einen Vertrag bei Sky. Auch in diesem Fall hat die Polizei Ermittlungen eingeleitet.

− red