Fürstenstein
Besserer Handy-Empfang lässt auf sich warten

06.05.2021 | Stand 20.09.2023, 21:37 Uhr
Christine Pierach

Endlich ist im Süden von Nammering ein möglicher Standort für einen Mobilfunkmast gefunden. Derzeit wird untersucht, ob er passt. Das Verfahren dazu läuft. −Foto: Pierach

Der Mobilfunk-Empfang in und um Nammering (Gemeinde Fürstenstein, Landkreis Passau) ist ziemlich bescheiden. Seit bald einem Jahr doktert eine Telekom-Tochter am Standort eines zusätzlichen Sendemasts herum. Nun scheint jener endlich gefunden – doch das weitere Verfahren zieht sich.

Letzten Sommer wollte die Deutsche Funkturm GmbH ihren Sendeturm, wie berichtet, ausgerechnet in das Biotop "Fälschinger Rankenlandschaft" pflanzen. Bürgermeister und Gemeinderat segneten diese Pläne nicht ab. Angeblich hätte, so die GmbH damals, niemand seinen Privatgrund als Standort verpachten mögen. Schon damals ließ Bürgermeister Stephan Gawlik durchblicken, dass keineswegs alle befragt worden waren, deren Privatgrund infrage käme. Sonst hätte die Funkturm-GmbH eventuell gleich Alternativen zum Rankenbiotop finden können. Auch Josef Thurnreiter merkte das nun an: "Damals gab es schon noch einen weiteren Standortvorschlag, dann aber doch noch die Absage seitens des Eigentümers. Die sagten nur, sie hätten alle gefragt. Aber bei dem Interessenten, der bereit ist, den Sender bei sich aufzunehmen, haben sie nicht angeklopft. Die haben den Verkehrten gefragt. Die damalige Standortsuche ist nicht gründlich erfolgt."

Damals gab Gawlik nach der Beratung im Gemeinderat mögliche Alternativ-Standorte an die Deutsche Funkturm GmbH bzw. die Telekom weiter. Die werden inzwischen durch einen neuen Suchkreis der Telekom Technik GmbH geprüft. Gut geeignet ist demnach auch der Süden Nammerings, wo zudem der dringendste Bedarf für ein stabiles Mobilfunknetz besteht. Gawlik informierte nun in der jüngsten Sitzung: "Südlich, am Ende vom Granitweg, liegt ein aktives Granitwerk, dort sollte der neue Suchkreis sein. Parallel hat die Gemeinde einen Förderantrag gestellt. Der bezieht sich auf die Erfassung elektromagnetischer Felder in Kommunen. Da würde vor und nach dem Aufstellen des Masts an verschiedenen Standorten die Strahlung gemessen. Unser Eigenanteil läge bei rund 300 Euro, die Förderung deckt 90 Prozent der Mess-Kosten von rund 3300 Euro ab." In diesem zweiten Anlauf für den Sendemast "soll alles transparenter laufen plus Mitwirkung der Gemeinde plus Messung der Strahlenbelastung". Sofern bis jetzt, bis Mai, keine, noch dazu bessere, Alternativen vorgeschlagen würden, werde der neue Suchkreis aktiv weiterverfolgt. Gawlik: "Wahrscheinlich lässt sich nicht recht was anderes finden."

Bezüglich Mitwirkung der Gemeinde gibt es in Umweltpakt II und Mobilfunkpakt II zwar Fristen. Die sind hier aber schon deshalb unbeachtlich, weil das Granitwerk bereits eine Standortalternative zum Ranken-Biotop ist. Auch wegen der beiden Seiten auferlegten Transparenz nahm die Verwaltung mit der Telekom Kontakt auf und versprach dem Kommunalbeauftragten, nach der jüngsten Sitzung des Gemeinderats zusätzliche Alternativen weiterzugeben, falls welche genannt würden. Das war nicht der Fall. Gawlik informierte weiter: "Ein Bauantrag würde, sofern der Standort PA-Nammering 70 im neuen Suchkreis passt, frühestens in einem Jahr eingereicht."