Schönau am Königssee
Bergsteiger fällt an der Eiskapelle 30 Meter aus der Felswand heraus

06.07.2017 | Stand 22.09.2023, 1:09 Uhr

Eine aufwendige Bergung war nach dem Sturz eines 43-Jährigen am Watzmann notwendig. Foto: BRK BGL

Schwer verletzt wurde ein 43-jähriger Münchner als er am Mittwochnachmittag in rund 1.000 Metern Höhe bei einer Watzmann-Ostwand-Begehung in den Berchtesgadener Alpen in einer Zweier-Seilschaft etwa 30 Meter tief ins Seil stürzte. Er blieb in der Randkluft zwischen Eisfeld und Fels im Seil hängen und musste aufwendig gerettet werden. Die Bergwacht und "Christoph 14" versorgten den 43-jährigen Münchner und flogen ihn per Rettungstau aus.

Am Mittwochnachmittag ist ein 43-jähriger Bergsteiger aus München auf dem Weg in die Watzmann-Ostwand rund 30 Meter tief aus der Felswand heraus ins Seil gestürzt und in der Randkluft zwischen Eisfeld und Fels im Seil hängengeblieben; eine Zwischensicherung hielt und bewahrte den Mann vor einem weiteren Absturz. Einsatzkräfte der Bergwachten Berchtesgaden und Ramsau und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers "Christoph 14" retteten den schwer Verletzten aus der relativ breiten Randkluft und flogen ihn per Tau nach Schönau aus.

Eine Frau an der Eiskapelle hatte den Absturz beobachtet und kurz nach 15.30 Uhr bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf abgesetzt, die sofort die Bergwacht Berchtesgaden und den Traunsteiner Rettungshubschrauber "Christoph 14" alarmierte. Der Pilot setzte im Schwebeflug zunächst zwei Bergretter an der Eiskapelle ab, wobei einer zum Patienten abseilte und gegen 16.15 Uhr Entwarnung geben konnte: Der Mann war bei Bewusstsein und hatte Verletzungen am Rückgrat und am Knie. In der Randkluft war es topographisch bedingt relativ schwierig, Funkkontakt zur Leistelle und den anderen Einsatzkräften zu halten.

"Christoph 14" brachte weitere Einsatzkräfte vom Schneewinkl-Landeplatz aus zur Eiskapelle, darunter den Ramsauer Bergwacht-Notarzt und den Hubschrauber-Notarzt und ließ sie im Schwebeflug über die Kuve am Eisfeld aussteigen. Die Retter versorgten den nach erster Einschätzung schwer Verletzten, lagerten ihn in den Luftrettungssack um und zogen ihn per Flaschenzug etwa 15 Meter hoch aus der Randkluft, zu einer sehr breiten Aufnahmestelle. Von dort aus wurde er per Tau zum Schneewinkl-Landeplatz ausgeflogen und per Hubschrauber zum Landeskrankenhaus Salzburg transportiert. "Christoph 14" brachte auch den unverletzten Begleiter des Mannes nach Schönau zurück.

Insgesamt 13 Einsatzkräfte der Bergwachten Berchtesgaden und Ramsau waren über mehrere Stunden im Einsatz und wurden anschließend zusammen vom nachgeforderten Polizeihubschrauber zurück nach Schönau geflogen. Die BRK-Wasserwacht stand zum Personal- und Materialtransport über den Königssee mit ihrem Rettungsboot in Bereitschaft.