Es war eine tolle Premiere: 136 Läufer jeden Alters starteten vergangenen Juli beim 1. Vilshofener Stadtlauf zu Gunsten des muskelkranken kleinen Julian aus Passau. Das sportliche Fest mit diversen Aktionen auf dem Stadtplatz begeisterte Besucher wie Beteiligte. Auf die Beine gestellt hatten es engagierte junge Vilshofener mit ihrem frisch gegründeten Verein "Mia samma Vilshof". Es sollte der Auftakt für künftige Stadtläufe zugunsten Hilfsbedürftiger sein. Doch heuer gibt es keinen Stadtlauf.
Zu groß ist derzeit der Frust der Organisatoren darüber, wie sich ihre gut gemeinte Aktion weiterentwickelte: Unstimmigkeiten zwischen Verein und Familie des Buben über die Verwendung des Erlöses, schließlich das Zerwürfnis und eine Anzeige gegen den Verein wegen Untreue. Mitte Mai teilte die Staatsanwaltschaft zwar mit, dass kein begründeter Verdacht bestehe und die Ermittlungen eingestellt seien. Doch das alles hat Spuren bei den Vereinsmitgliedern hinterlassen. "Wir sind enttäuscht, tief bestürzt und maßlos verärgert. Jeder war mit Wahnsinnseifer dabei. Wir haben unglaublich viel Zeit investiert und dann kommt so was raus", erklärt 1. Vorsitzender Stefan Kölbl. Gleichzeitig betont er: "Die Idee des Stadtlaufs wird weiter bestehen. Nur momentan ist die Motivation nicht da. Jetzt müssen wir uns erst wieder sammeln".
− heb
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