Kirchham
Bauarbeiten in Waldstadt: Ein Absatzbecken entsteht

18.10.2020 | Stand 12.10.2023, 10:17 Uhr

Sie haben die Baustelle des Absetzbeckens besichtigt: Wassermeister Alexander Hutterer, Werkleiter Armin Bauer, Kirchhams Bürgermeister Anton Freudenstein, Werner Puttinger und Simon Meier vom Ingenieurbüro Würmseher. −Foto: Schaper

Ein Bagger steht am Waldrand an der Kreisstraße bei Waldstadt. Schon viele haben sich gefragt, was hier eigentlich gebaut wird. Armin Bauer, Werkleiter des Zweckverbands Wasserversorgung Ruhstorfer Gruppe, ist es wichtig, alle zu beruhigen: "Wir werden hier nicht den Wald zerstören." Hier, bei Waldstadt in der Gemeinde Kirchham, soll ein neues Absetzbecken für das Rückspülwasser aus der Aufbereitungsanlage Osterholzen entstehen. In drei Wochen soll es schon fertig sein.

Nur 400 Meter entfernt von der Baustelle steht die Aufbereitungsanlage Osterholzen. Dort wird Tiefenwasser verarbeitet, bis Trinkwasser entsteht. Dabei bleibt Rückspülwasser zurück. Dieses musste die Ruhstorfer Gruppe bisher einmal quer durch Kirchham bis nach Bad Füssing ins Klärwerk leiten. Nun soll das Rückspülwasser einen kürzeren Weg hinter sich bringen. 400 Meter. Bis zum Absetzbecken.

"Hier wird das Wasser dann versickert. Stoffe werden durch eine Sandschicht rausgefiltert und das gereinigte Wasser versickert wieder im Grundwasser", erklärt Armin Bauer. Für die Aufbereitungsanlage ein Absetzbecken zu bauen, ist keine neue Idee. Schon 2014 wurde sie das erste Mal angesprochen. Von Wassermeister Alexander Hutterer. "Wir überlegen immer, wie wir unsere Arbeit optimieren können", sagt er. Also hat er überlegt, wie man Energie einsparen kann. Das Absetzbecken ist die Lösung. Ist es fertig gebaut, muss das Wasser nicht mehr so einen weiten Weg hinter sich bringen und die Kläranlage hat weniger Aufwand.

Die Idee hat die Ruhstorfer Gruppe also schon seit sechs Jahren im Hinterkopf. Doch bis sie mit den Bauarbeiten begonnen hat, ist noch viel Zeit ins Land gegangen. Das lag vor allem daran, dass erst ein geeigneter Standort gefunden werden musste. Das Grundstück, auf dem nun gebaut wird, gehört der Katholischen Pfarrkirchenstiftung Kirchham. Das Nutzungsrecht hat die Ruhstorfer Gruppe nun für 20 Jahre. "Es ist eine Win-Win-Situation", erklärt Armin Bauer. "Die Fläche muss aufgrund von massivem Käferbefall und Sturmschäden ohnehin aufgeforstet werden." 300 Quadratmeter steht der Ruhstorfer Gruppe für ihr Absetzbecken zur Verfügung. Die Stelle ist gerade sehr kahl, aber auch da kann Armin Bauer beruhigen: "Das wird alles wieder bewachsen und eingefriedet."

Die Bauarbeiten haben bereits am 12. Oktober begonnen. Ein Loch ist schon gegraben. Um aber Wasserleitungen verlegen zu können, muss die Kreisstraße aufgerissen und es müssen Rohre verlegt werden. Deswegen wird es zu einer Vollsperrung kommen. "Voraussichtlich in der zweiten oder dritten Novemberwoche." Aber die Arbeiten gehen schnell voran und auch die Sperrung wird voraussichtlich nicht so lange dauern.