Kirchdorf am Inn
Bäume fällen als Naturschutz-Aktion

04.02.2022 | Stand 20.09.2023, 0:38 Uhr

Grauerlen müssen im Landkreis-Wald bei Seibersdorf gefällt werden. −Symbolbild: PNP

Im Landkreiswald bei Seibersdorf werden derzeit auf einer etwa ein Hektar großen Fläche alle Grauerlen gefällt. "Was auf den ersten Blick radikal erscheinen mag, ist eine traditionelle Nutzungsform, die sogar dem Naturschutz dient", das teilte jetzt der Landschaftspflegeverband Rottal-Inn mit.

Traditionell werden die Grauerlen-Wälder am Unteren Inn zur Brennholz-Gewinnung genutzt. Dabei werden die Bestände abschnittsweise "auf den Stock gesetzt". Durch die Fähigkeit der Grauerle, aus dem verbleibenden Stock wieder auszutreiben, entstehen Bestände, die sich aus verschiedenen Entwicklungsstadien zusammensetzen, erklärt der Verband.

Diese Strukturvielfalt ermögliche eine hohe Artenvielfalt auf kleiner Fläche, weil von licht- und wärmeliebenden Arten bis hin zu typischen Wald-Arten und Höhlenbewohnern alle Lebensraum-Ansprüche abgedeckt werden.

Für diese Maßnahme kann man sich im Rahmen des Vertragsnaturschutz-Programmes Wald in Natura2000-Gebieten sogar fachliche und finanzielle Unterstützung vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten holen. Auch private Wald-Besitzer können hierfür einen Antrag stellen.

Die Maßnahme in Seibersdorf wird von der BNE-Jugendbildungsstätte Willenbach im Auftrag des Landschaftspflegeverbandes Rottal-Inn durchgeführt. Tatkräftige Unterstützung erhalten die Beteiligten dabei von einer Gruppe Sozialdienstler.

− red