B12 muss schon wieder saniert werden

Ab Montag bis 2. Oktober Bauarbeiten und halbseitige Sperrung – Fuchsberg im Zeitplan

09.09.2021 | Stand 09.09.2021, 4:00 Uhr

4,5 Kilometer lang ist die Strecke der B12, die ab Montag saniert wird. Aufgrund der hohen Lkw-Dichte sind massive Schäden an Teilen der Fahrbahnoberfläche zu beheben, teilt das Staatliche Bauamt Traunstein mit. −Fotos: Alfred Kleiner / Michael Süß

Marktl. Zwischen dem Autobahnende bei Marktl und dem Anschlusspunkt zur B20 bei Mehlmäusl wird ab Montag, 13. September, die B12 saniert und deshalb halbseitig gesperrt. Verkehrsteilnehmer in Richtung Passau werden einspurig an der Baustelle vorbeigeleitet. Der Verkehr in Richtung München wird bei Deindorf/Mehlmäusl über die B20 und alte B12, also die Kreisstraßen PAN 23, PAN 26 und AÖ 22, nach Stammham weiter nach Marktl und schließlich auf die A94 bzw. die B20 Richtung Burghausen umgeleitet. Die Baumaßnahme wird voraussichtlich bis Samstag, 2. Oktober, dauern – wenn das Wetter mitspielt. Das teilt das Staatliche Bauamt Traunstein mit.

Die Baustrecke zwischen dem Autobahnende bei der A94-Anschlussstelle Burghausen und der Landkreisgrenze ist ca. 4,5 Kilometer lang. "Wir sanieren nicht den kompletten Abschnitt. Einige Teilbereiche der alten Fahrbahndecke, die noch in einem ordnungsgemäßen Zustand sind, bleiben erhalten, so z.B. die Deckschichten auf den Brückenbauwerken", sagt Peter Maltan vom Bauamt auf Nachfrage. Schließlich wurde die Straße in diesem Bereich erst vor fünf Jahren auf Vordermann gebracht – jedoch lediglich die Verschleißschicht, also die oberen vier Zentimeter der Asphaltdeckschicht.

Aufgrund von Schäden in Form von Rissen, Verdrückungen, Spurrinnen und Ausbrüchen in der Fahrbahn sei die Sanierung notwendig. Aus Sicht des Bauamtes sei "die enorme Verkehrsbelastung" von ca. 3400 Lkw pro 24 Stunden ursächlich für das jetzige Schadensbild. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Lkw-Belastung auf Bundesstraßen in Bayern liege bei ca. 880 Lkw pro 24 Stunden. Im Abschnitt zwischen dem Autobahnende Burghausen und dem Knoten B20/B12 bei Mehlmäusl könne man also von einer Jahresbelastung von 1,2 Millionen Lkw ausgehen, rechnet Peter Maltan vor. In weiten Teilen der Sanierungsstrecke soll nun eine ca. acht Zentimeter starke und "sehr standfeste Binderschicht" eingebaut werden, die den Belastungen besser entgegenwirke. Das Staatliche Bauamt Traunstein rechnet mit Sanierungskosten von 950000 Euro.

Im Gegensatz zur Baumaßnahme vor fünf Jahren wird dieses Mal nur ein Teil des Verkehrs umgeleitet, nämlich jener Richtung München. Dennoch haben die Bürger von Stammham und Marktl die damaligen Belastungen noch in schlechter Erinnerung, ebenso wie die Einschränkungen im Verkehrsfluss. Deshalb hatte die Gemeinde Stammham eine Ampelregelung an der Abfahrt von der B20 in die Kreisstraße AÖ22 (alte B12) gefordert. Das Bauamt in Traunstein sieht hierfür aber keine Notwendigkeit und hält die Wartezeiten, die beim Einbiegen Richtung Marktl entstehen können, für "vertretbar", was in Stammham für Unmut sorgt.

Um die Verkehrsbehinderungen und Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten, empfiehlt das Staatliche Bauamt Traunstein darüber hinaus den ortskundigen Verkehrsteilnehmern, die Baustelle großräumig zu umfahren und für die notwendigen Fahrten mehr Zeit einzuplanen. Da die Asphaltierungsarbeiten nur bei gutem und trockenem Wetter durchgeführt werden können, können sich die notwendigen Arbeiten bei schlechtem Wetter verzögern oder verschieben.

Dass die Sanierung noch aktuell in diesem Herbst in Angriff genommen wird, hat zwei Gründe: Zum einen habe sich das Schadensbild auf der B12 in den letzten Monaten derart verschlechtert, dass die Sanierungsarbeiten noch vor dem kommenden Winter dringend erforderlich werden. Zum anderen beginnt im nächsten Frühjahr der dreispurige Ausbau des Fuchsberges nördlich von Reischach. Diese Bauarbeiten dauern die ganze Bausaison 2022, so dass die B588 als Entlastungsstrecke für den nördlichen Landkreis Altötting nicht zur Verfügung steht und der Verkehr weiträumig umgeleitet werden muss. Eine weitere Sperrung der B12 zwischen Mehlmäusl und Marktl wäre daher nächstes Jahr nicht möglich.

Aktuell werden die Brücken im Steigungsbereich des Fuchsberges und bei Schöftenhub gebaut, die notwendig sind, um nach dem dreispurigen Ausbau das nachgeordnete Straßennetz an die Bundesstraße anzuschließen. Gleichzeitig laufen die Vorbereitungsarbeiten für den Straßenbau. Es werden die Gutachten und die Ausschreibungsunterlagen für den öffentlichen EU-weiten Vergabewettbewerb und die Ausführungsplanungen erstellt und mit den einschlägigen Spartenträgern etc. abgestimmt, informiert Peter Maltan. Ebenso laufen derzeit noch Grunderwerbsverhandlungen.

Im nächsten Jahr wird der Straßenbau für den dreistreifigen Ausbau am Fuchsberg durchgeführt. "Wir gehen momentan davon aus, dass diese Arbeiten in Abhängigkeit der Witterung im Februar/März 2022 beginnen können", so Maltan. Für diese Arbeiten muss die B588 für den Verkehr voll gesperrt werden. Der Verkehr wird weiträumig im Wesentlichen über die B20 und die A94 umgeleitet. Der Ausbau der B588 nördlich von Reischach auf einer Strecke von 3,3 Kilometern soll Ende des Jahres 2022 abgeschlossen sein und wird nach aktuellem Stand mit ca. 11,5 Millionen Euro veranschlagt.

− ecs