Burghasuen
Aus is’ bei den Briefmarkensammlern

29.12.2019 | Stand 19.09.2023, 23:43 Uhr

Aus seinen "Bayernmarken aus der Kreuzzeit" hat Hans-Jürgen Stellmach sorgfältig einen Sammelband gemacht. Mehrere Zimmer in seinem Haus sind voll mit solchen Bänden. −Fotos: Meirandres

Die 50er – das waren die goldenen Zeiten für Briefmarkensammler. Als " Aktien des kleinen Mannes" galten die kleinen Rechtecke damals. Doch die Zeiten haben sich geändert: immer weniger Sammler – immer weniger Nachwuchs in den Sammler-Vereinen, die sich damals gegründet haben. Die Menschen wollen einfach nicht mehr Briefmarken sammeln. Das bekommt auch der Burghauser Briefmarkensammlerverein zu spüren. Zum Jahresende löst sich der 1951 gegründete Verein auf. Als Grund nennt der kommissarische Vorsitzende Hans-Jürgen Stellmach (79) die Überalterung sowie eine "Überschwemmung des Briefmarkenmarktes".

Über 100 Leute waren sie einst, heute sind die glorreichen Zeiten Geschichte. Gerade einmal 18 Mitglieder zählt der Briefmarkensammlerverein aktuell, berichtet Hans-Jürgen Stellmach. "Die Leute sterben uns weg." Die monatlichen Treffen im Gasthof Müllerbräu seien nur mehr sehr spärlich besucht. Nur vier Leute kämen regelmäßig zu den Treffen. "Ich saß aber auch schon alleine da", sagt der Chef der Sammler. Viele Mitglieder seien einfach nicht mehr in der körperlichen Verfassung, am Vereinsleben teilzunehmen. Zu schlechte Augen, eingeschränkte Mobilität.

Als Mitte des Jahres der Vorsitzende Christoph Niedersteiner verstarb, hinterließ er eine Lücke, die niemand füllen wollte. "Es hat sich keiner mehr aufstellen lassen als Vorsitzender", bedauert Hans-Jürgen Stellmach. Seitdem leitet er als nicht gewählter, kommissarischer Vorsitzender den Verein. Allerdings nicht mehr lange. Denn die aktuelle Entwicklung lasse ein Weiterbestehen nicht zu. "Es ist geplant, dass der Verein sich zum 31. Dezember auflöst."

− sme

Mehr dazu lesen Sie am 30. Dezember im Burghauser/Alt-Neuöttinger Anzeiger.