Über den Standort der staatlichen Wirtschaftsschule wird seit acht Jahren diskutiert. Nun ist diese Diskussion zu Ende, denn der Gemeinderat Burgkirchen/Alz hat die sprichwörtliche Reißleine gezogen und den Mietvertrag praktisch zum Ende des laufenden Schuljahres gekündigt. Dieser Beschluss wurde in der Sitzung am Dienstagabend im großen Saal des Bürgerzentrum Burgkirchen gefasst, obwohl die Lage noch nicht restlos geklärt ist. Der Grund für die Beschlussfassung zu diesem Zeitpunkt liegt in der Kündigungsfrist.
Enttäuschung und Bedauern über die Entwicklung prägten die Debatte zu diesem Tagesordnungspunkt der Gemeinderatssitzung. Bisher war Burgkirchen Standort der einzigen staatlichen und damit schulgeldfreien Wirtschaftsschule in Südostoberbayern. Derzeit besuchen hier 64 Schüler in vier Klassen der zehnten und elften Jahrgangsstufe den Unterricht.
Alexander Olbort, Geschäftsleiter im Rathaus Burgkirchen, blickte auf die Anfänge der Wirtschaftsschule zurück, die im Jahr 2010 mit Unterstützung der Gemeinde und der Mittelschule im Holzner Schulgebäude etabliert werden konnte. Weil das zunächst dreistufige Modell der Wirtschaftsschule nicht die entsprechende Resonanz fand, wurde 2017 auf zwei Jahrgangsstufen umgebaut. Daraufhin entwickelte sich die Wirtschaftsschule in Burgkirchen zu einem Erfolgsmodell.
Das hatte steigenden Bedarf an Räumen zur Folge. Um der Raumnot zu begegnen, verzichtete die Mittelschule auf ihren Pausenhof. Dort wurden im Jahr 2018 Container als Übergangslösung bis zu einem Anbau durch den Landkreis als Träger der Wirtschaftsschule aufgestellt.
Bei der Abstimmung votierten sämtliche Gemeinderäte dafür, den Mietvertrag zwischen dem Landkreis und der Gemeinde über die Nutzung von Räumen an der Mittelschule Burgkirchen für die Wirtschaftsschule zum 30. September 2022 zu kündigen.
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