Aufham
Aus Aufham wird (S)Aufham: Diskussion um Schildbürgerstreich

26.01.2020 | Stand 19.09.2023, 7:13 Uhr

Lustig oder doof? Ein unbekannter Schmierfink sorgt für Diskussionen im Netz und auf der Straße. −Foto: Monika Herbst

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge reagiert die Netzgemeinde auf einen "Schild"-Bürgerstreich in der Gemeinde Anger (Landkreis Berchtesgadener Land): Mit einem kleinen zusätzlichen Buchstaben machte ein Unbekannter aus Aufham einen Ort, in dem es gerne "gesellig" zugeht. Das ist die gängige Umschreibung in Arbeitszeugnissen, wenn der Protagonist oft und viel Bier, Wein und Schnaps zuspricht.

"Ist zwar Beschädigung, aber dennoch irgendwie lustig", kommentiert ein User den Schnappschuss (Vorsicht: nicht Schnaps-Schuss), den Monika Herbst am Samstag auf ihrem Weg zwischen Petting (auch ohne Zusatz häufig Opfer von Spaßvögeln) und Reichenhall machte.

Ja - und schon könnte man den nächsten Witz über einen Ortsnamen dranhängen - zumal auch die Kurstädter ein Lied davon singen können. Vor vielen Jahren gerieten sie einmal wegen einer Landkarte mit dem bitterbösen Buchstabenaustausch von R und L deutschlandweit in die Schlagzeilen. Das Marketing hat seither alle Hände voll zu tun, die damit verbundenen Vorurteile - heute würden wir neudeutsch von Framing sprechen - wieder aus der Welt zu schaffen.

Und wie ist es nun mit Aufham? Sprechen die Menschen dort tatsächlich öfter dem Hochprozentigen zu als woanders? Ein User der Facebook-Gruppe "Du kommst aus Reichenhall, wenn..." fragt erstaunt nach, ob die dort tatsächlich "schlimmer wie in Reichenhall oder Berchtesgaden" trinken?

4000 Euro kostet so ein Schild, weiß ein anderer User zu berichten, ärgerlich natürlich für den Steuerzahler. Für den Gag hätte ein Klebeband auch gereicht, meinen andere nicht zu Unrecht. Aber vielleicht ist der Schmierfink ja selbst die Schnapsdrossel, der zu viel Himbeergeist das Hirn vernebelt hat? Denn dann kommt man meist auf nicht wirklich geistreiche Ideen.

− ze