Rosenheim
Auge in Auge mit einer Mumie: Dieses Gesicht ist 2400 Jahre alt

28.10.2017 | Stand 19.09.2023, 21:05 Uhr

"Ta-cheru" lebte vor 2400 Jahren im alten Ägypten. Mithilfe einer CT-Untersuchung ihrer Mumie konnte ihr Gesicht rekonstruiert werden. Sie ist Teil einer Pharaonen-Ausstellung in Rosenheim. − Foto: dpa

Die Besucher der Pharaonen-Schau im Rosenheimer Ausstellungszentrum Lokschuppen können einer 2400 Jahre alten Mumie ins Gesicht schauen. Die Wissenschaftlerin Ursula Wittwer-Backofen von der Universität Freiburg hat den Kopf der Mumie digital rekonstruiert. Die Betrachter bekommen eine Frau mit schwarzen Haaren bei leichten grauen Strähnen, dunklen Augen, einem schmalen Mund und mit leichten Falten im Gesicht zu sehen. "Ich bin begeistert vom Ergebnis", sagte Mumienforscher Oliver Gauert vom Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim gestern bei der Präsentation der Rekonstruktion. Das Museum ist Kooperationspartner der Ausstellung.

Grundlage für die Gesichtsrekonstruktion war eine hochauflösende Computertomographie (CT) im St. Bernward-Krankenhaus in Hildesheim. Sie lieferte den 3D-Datensatz für die weitere Bearbeitung am Computer. Die Mumie selbst ist in Leinenbinden dick eingehüllt zu bestaunen. Die Frau namens "Ta-cheru" war die Herrin des Hauses und lebte in der Region des heutigen Luxor in Ägypten. Sie wurde über 60 Jahre alt. "Ta-cheru" hatte nur fünf Zähne. Hart arbeiten musste sie nicht. "Sie war eine höher gestellte Dame und hatte Bandscheiben wie eine 40-Jährige", fand Gauert heraus. Die Ausstellung über das Leben der Pharaonen ist noch bis zum 17. Dezember zu sehen.

− dpa