Eggenfelden
Auf Tuchfühlung

Im zweiten Anlauf: Inspektion der Kreuzblume am Kirchturm gelingt

31.05.2021 | Stand 21.09.2023, 23:59 Uhr

Was ist noch fest, was könnte herunterfallen? Die Experten legten Hand an. −Fotos: hl

Fast hätte es wieder nicht geklappt mit der weiteren Untersuchung der beschädigten Kreuzblume auf der Spitze des Turms der Eggenfeldener Stadtpfarrkirche, denn obwohl für Montag ein striktes Parkverbot für das Areal galt, in dem der Spezialkran aufgestellt werden sollte, hatten einige Autofahrer die Verbotsschilder ignoriert.

Dass die Halter dieser Fahrzeuge von der Polizei Strafzettel erhalten, konnte das Problem in der Kürze der Zeit nicht lösen, und so war das fahrerische Können des Kran-Chauffeurs gefragt. In einem verzwickten Manöver rangierte er sein übergroßes Spezialfahrzeug rückwärts durch die engen Zufahrten zum Kirchenplatz, um dann über eine noch engere Zufahrt auf den Platz zwischen Pfarrhaus und Kirchentor zu gelangen. Dort wurde der Kranwagen dann so aufgestellt, dass er waagerecht ausgerichtet war.

90 Meter hoch lässt sich der Kran des Münchner Unternehmens Rogginger ausfahren. Er gehört damit zu den größten mobilen Kränen, die auf dem Markt zu haben sind. Dabei geht es aber nicht nur darum, in die Höhe zu kommen, sondern dann auch die Arbeitsbühne in luftiger Höhe schräg an den Turm heranzufahren. Der Kranfahrer, der auch für die Steuerung des Arbeitskorbs zuständig ist, war mit zwei Mitarbeitern eines Spezialunternehmens für Restaurierungen historischer Gebäude in den Arbeitskorb gestiegen und manövrierte diesen so nah an die Turmspitze, dass die Kreuzblume von allen Seiten genau begutachtet werden konnte. Das Ergebnis der Untersuchungen wurde fotografiert, der größere Schaden an einer fußballgroßen steinernen Verzierung wurde erst mit einem Netz gesichert, danach wurden fast zwei Eimer mit lockeren und losen Steinteilen gefüllt und abtransportiert, damit ist eine von der Kreuzblume ausgehende Gefahr erst einmal gebannt. Architekt Josef Zellhuber aus Falkenberg, der die Restaurierung koordiniert, unterstrich, dass man jetzt das Ergebnis der Untersuchung genau ansehen müsse, "dann wird entschieden, ob noch etwas getan werden muss".

Stadtpfarrer Egon Dirscherl ist über dieses Plus an Sicherheit froh, weiß aber auch, dass die Sache damit noch nicht erledigt ist: "Die eingesammelten Steinstücke werden jetzt vom Restaurator Dr. Michael Pfanner untersucht, man muss dann analysieren, wie es zu den Schäden gekommen ist. Deshalb werden wir bis zum Ende der Untersuchung die Sicherungsmaßnahmen auf dem Kirchplatz und rund um die Kirche bestehen lassen."

− hl