Plattling
"Amerikanischer Friedhof" beeindruckt FW-Stadträte

25.08.2021 | Stand 21.09.2023, 5:17 Uhr

Mettens Bürgermeister Andreas Moser (r.) informierte die drei FW-Stadträte (v.l.) Monika Beham, Heidi Koschollek und Reinhard Leuschner über die verschiedenen Grabformen, die auf dem Friedhof der Marktgemeinde zu finden sind. −Foto: Piendl

Was geschieht mit dem Grab, wenn niemand mehr in Plattling lebt, der sich darum kümmern kann? Um diese Frage und über verschiedene Grabformen haben sich die FW-Stadträte Monika Beham, Heidi Koschollek und Reinhard Leuschner am Dienstag bei einem Besuch des Friedhofs in Metten unterhalten. Die Frage, was mit dem Grab passiert, nehme bei älteren Menschen immer mehr Raum ein, heißt es seitens der Freien Wähler Plattling.

Beham: Friedhofskultur wichtig für Angehörige von Verstorbenen

Beham ist sich bewusst, dass "die Friedhofskultur ein wichtiger Punkt im Leben der Angehörigen eines Verstorbenen ist". Um zunehmend Leerstand auf den Friedhöfen zu verhindern, "müsse man neue Wege gehen und den Angehörigen gute Alternativen anbieten", ist sie sich sicher. Kinder und Enkel, die nicht jede Woche das Grab besuchen können, möchten aber vielleicht doch einen Ort auf dem Friedhof wissen, zu dem sie zu bestimmten Anlässen zurückkehren können, um ihren Verstorbenen nahe zu sein. "Die FW-Fraktion empfand dieses Thema schon lange Zeit als sehr wichtig", betonte Leuschner.

Beim Rundgang fand der "amerikanische Friedhof" großen Anklang bei den Plattlingern. Dort stehen kleine Grabsteine aus Granit mit den Daten der Verstorbenen. "Dies ist eine wunderbare Alternative zu den herkömmlichen Gräbern. Die Angehörigen haben die Möglichkeit, vor dem Grabstein zu beten, ihrer Angehörigen zu gedenken und haben keine Verpflichtung zur Pflege eines Grabes", sagte Beham.

Auch für Friedhöfe in Plattling und Pielweichs denkbar?

Diese Form sei in Metten derzeit am stärksten gefragt. Da diese Grabstellen aber schon alle vergeben sind, werde Metten künftig noch sogenannte Grabkissen, auf denen die Daten der Verstorbenen stehen, anbieten. Diese sind für die Hinterbliebenen noch günstiger.

Auch die Möglichkeit einer Baumbestattung gibt es in der Marktgemeinde. Dies interessierte Beham, Koschollek und Leuschner in besonderem Maße, gebe es doch immer wieder dazu Anfragen. Auf einem Stein im Bereich der Baumbestattung sind dabei Plaketten mit den Namen der Verstorbenen angebracht. "Die Verstorbenen können hier auf Wunsch auch anonym bestattet werden", erklärte Bürgermeister Andreas Moser (FW).

Nach wie vor sind auch die herkömmlichen Gräber von Bedeutung. Wem die Grabpflege zu anstrengend ist, kann in Metten das Grabbeet auflösen, der Grabstein bleibt stehen.

Die drei FW-Stadträte waren von der Vielfalt der Möglichkeiten, die auch Urnenwände und Urnengräber umfasst, beeindruckt. "Mit Sicherheit können wir unsere Eindrücke auch für Plattling nutzen", stellte die FW-Delegation fest.

− pz