Trostberg
AlzChem baut Creapure-Produktion aus

11 Millionen Euro Investition am Chemiepark Trostberg – Nahrungsergänzungsmittel boomen

10.08.2021 | Stand 21.09.2023, 1:52 Uhr

Vegane Lebensmittel boomen. Die AlzChem will mit den in Trostberg hergestellten Zusätzen auch an diesem Wachstumsmarkt partizipieren. −Foto: Frei

Erst in der vergangenen Woche hat die AlzChem Group AG am Standort Trostberg eine neuartige Abgasbehandlungsanlage mit einem Investitionsvolumen von sechs Millionen Euro in Betrieb genommen. Ein paar Tage später kündigt das Unternehmen bereits die nächste große Investition an: Die Produktionskapazitäten für Kreatin-Monohydrat sollen deutlich erhöht und die Produktionsanlage für Natriumsarkosinat ausgebaut werden – für 11 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme ist stufenweise ab dem zweiten Quartal 2022 vorgesehen.

Laut Pressemitteilung verzeichnet die AlzChem Group AG eine anhaltend hohe Nachfrage nach ihrem Produkt Creapure, "dem weltweit reinsten Kreatin-Monohydrat, das als Nahrungsergänzung in der Sporternährung verwendet wird und zusätzlich auch in vegane und vegetarische Lebensmittel Einzug findet".

Kreatin-Monohydrat, das bei der AlzChem als Creapure vertrieben wird, kann Riegeln, Cerealien und Milchprodukten zugesetzt werden; daneben auch Fleischersatzprodukten und Milchalternativen auf pflanzlicher Proteinbasis. "Dadurch werden diese Produkte nährstoffreicher und bieten Veganern und Vegetariern eine optimale Kreatin-Versorgung", schreibt das Unternehmen auf seinen Webseiten. Kreatin trägt im menschlichen Körper unter anderem zur Versorgung der Muskeln mit Energie bei. Bisher hatte AlzChem mit dem Produkt vor allem die Zielgruppe der Sportler im Visier. Jetzt rückt auch der boomende Markt der veganen Lebensmittel in den Fokus: "Veganer müssen ihren gesamten und Ovo-Lacto-Vegetarier den größten Teil ihres täglichen Kreatinbedarfs selbst herstellen, weil pflanzliche Lebensmittel kein Kreatin enthalten", schreibt das Unternehmen.

Natriumsarkosinat ist das Vorprodukt von Kreatin-Monohydrat. Hierfür soll die Produktionsanlage ausgebaut werden.

"Mit den geplanten Investitionen werden wir weiteres profitables Wachstum erzielen. Zugute kommt uns dabei unsere starke Position im Kreatin-Premiumsegment im Sport- und Gesundheitsmarkt. Ebenso profitieren wir spürbar von unserer Alleinstellung als der Qualitätsführer ,Made in Germany‘", erklärt Andreas Niedermaier, Vorstandsvorsitzender der AlzChem Group AG.

Der Sport- und Gesundheitsmarkt ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Die Sporternährung ist längst nicht mehr nur ein Thema für Leistungssportler. Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit Fitness, alternativer Ernährung und einem gesunden Lebensstil. "Dementsprechend werden die Vermarktungsaktivitäten von Creapure zunehmend auf diese Anwender erweitert. Gleichzeitig setzt AlzChem auf strategische Partnerschaften zum Beispiel in Europa, um mit Creapure auch am starken Wachstum im Markt für vegane und vegetarische Nahrungsmittel zu partizipieren", schreibt das Unternehmen.

Vor gut einem Jahr hatte das Unternehmen mit Sitz in Trostberg auf eine andere Entwicklung schnell reagiert: Es fuhr die Herstellung von Vorprodukten für Corona-Tests hoch. Das Wachstum in den Märkten, die von AlzChem bedient werden, lässt sich auch an den aktuellen Geschäftszahlen ablesen: In der vergangenen Woche berichtete die AlzChem Group AG über ein Rekord-Halbjahr 2021: Der Umsatz stieg um 9,1 Prozent auf 215,3 Millionen Euro und das EBITDA (Gewinn ohne Berücksichtigung von Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen) sogar um 22,7 Prozent auf 35,7 Millionen Euro.