Eggenfelden
Alte Sage in neuem Gewand

Warteschleife beendet: Kolpingfamilie bringt "Die Nibelungen – eine Gaunerkomödie" auf die Theaterbühne

02.05.2022 | Stand 02.05.2022, 16:57 Uhr

Die Proben laufen: (von links) Sebastian Treml (König Gunther), Julia Kinzkofer (Königin Brunhild), Christa Eder (Königsmutter Uta) und Manuela Palme (Walküre Hrefna) bekommen Anweisungen von Regisseur Konrad Maier. −Fotos: red

Die Theatergruppe der Kolpingfamilie probt seit Januar für ein neues Stück. Nachdem man Pandemie-bedingt zwei Jahre in der Warteschleife war, hofft man, nun endlich ab 16. Juni im Garten des ehemaligen Franziskanerklosters wieder Theater anbieten zu können.

Alle Zeichen dafür seien im Moment positiv, freut sich der Vorsitzende der Kolpingfamilie, Karlheinz Treml. "Die Nibelungen – eine Gaunerkomödie" von Danilo Fioriti, heißt das Stück und hätte eigentlich schon zur 100-Jahr-Feier der Kolpingfamilie 2020 Premiere feiern sollen. Die älteste und bekannteste deutsche Sage wird hier aus einem ganz neuen Blickwinkel betrachtet und erzählt. Drei "Hexen", die im Odenwald ihr Unwesen treiben, indem sie Ritter überfallen und ausrauben oder falsche Zaubertränke verkaufen, geraten unversehens in die Geschichte um den sagenhaften Nibelungenschatz. Mit viel Humor, aber auch mit Szenen, die zum Nachdenken anregen, werden die Zuschauer tief in die Geschichte eintauchen.

Ziel: Die Leute wieder mal richtig zum Lachen bringen

"Die zurückliegenden Monate mit den ganzen Einschränkungen waren für viele hart und deshalb ist es uns wichtig, die Leute wieder einmal so richtig zum Lachen zu bringen", betont Treml. Er ist sich sicher, dass dies mit diesem Stück perfekt gelingen wird.

Ein großer Dank geht von der Kolpingfamilie dabei erst einmal an Cajetan Lang, der es ermöglicht hat, dass die Theatergruppe über einen Probenraum verfügt, der groß genug ist, um die vielen Massenszenen auch gut proben zu können. Ein großes Spektakel wolle man den Zuschauern bieten, deshalb auch der frühe Probenbeginn im Januar, der es sogar zugelassen hätte, die Probenarbeit wegen der Pandemie nochmals zu unterbrechen. Dass dies eine richtige Entscheidung war, hat die bisherige Probenzeit gezeigt, da sich immer wieder Schauspieler in Quarantäne befanden. Zwei Probentage werden auch wieder mit professioneller Hilfe von Armin Stockerer stattfinden, der bereits beim "Wirtshaus im Spessart" die Theatergruppe mit seinem Wissen unterstützt und beraten hat.

Im aktuellen Stück werden alle bekannten Figuren aus der Nibelungensage, angefangen bei Drachentöter Siegfried von Xanten über König Gunther von Worms und den finsteren Hagen von Tronje bis hin zu Brunhilde, der stolzen Walküren-Königin, lebendig. "Wir müssen jetzt schon immer viel lachen, denn manche Szenen sind wirklich aberwitzig", schildert Regisseur Konrad Maier seine Eindrücke und sein "Co" Sebastian Treml ergänzt: "Die Figuren sind teils so überzeichnet, dass es eine Freude ist, ihnen zuzusehen, wenn auch bei manchen Szenen das Lachen förmlich im Halse stecken bleibt." Sogar Schwertkampfszenen sind dabei, die Benedikt Starzner choreografiert hat. "Das hat mir unheimlich Spaß gemacht", so sein Fazit. Die Darstellerin der Brunhild, Julia Kinzkofer, sieht das auch so, "wenn es auch ziemlich schweißtreibend war", ergänzt sie.

Um für die Zuschauer im Klostergarten ein rundum gelungenes Theatervergnügen bereiten zu können, wird es heuer einige Neuerungen geben. Pro Vorstellung werden maximal 200 Karten verkauft. Damit könnte man auch auf Einschränkungen reagieren und die Stühle eventuell mit Abstand aufstellen. Die Plätze sind erstmals nummeriert. Damit hat man die Gewähr, dass man sich im Vorverkauf bereits gute Plätze sichern kann.

Um die Schauspieler auch überall gut zu verstehen, werden diese heuer erstmals mit Mikrofonen ausgestattet sein. Die passende Bühne baut die Firma Veranstaltungstechnik Martin Berger in den Klostergarten. "Die Bühnentechnik ist heuer aufgrund unserer technischen Neuerungen mit den Mikrofonen sehr kostenintensiv", berichtet Karlheinz Treml weiter. Deshalb wird es in Zusammenarbeit mit der VR-Bank Rottal-Inn für diesen Posten ein Crowdfunding geben. "Wir hoffen hier auf viele Gönner und Unterstützer, damit wir diese Kosten auch stemmen können", so der Vorsitzende der Kolpingfamilie. Letztendlich kommt nämlich der gesamte Erlös der Aufführungen dem Asam-Klosterverein für seine umfangreiche Arbeit mit den Menschen zugute. Aktuell setzt sich der Verein sehr für die Flüchtlinge aus der Ukraine ein. Näheres zu der Crowdfunding-Aktion findet man unter www.viele-schaffen-mehr.de unter dem Punkt "Theater im Kloster".

Der Vorverkauf hat bereits begonnen

Die Kostüme kommen wie immer vom Kostümverleih Vogl, doch werden auch erstmals Kostüme extra gefertigt. Wie immer ist hier Silvia Treml mit ihrem Team für die passende Auswahl gefordert. Für die gefertigten Kostüme zeichnet Birgit Haas verantwortlich. Als Schirmherrin fungiert wieder die ehemalige Landtagsabgeordnete Reserl Sem, die der Kolpingbühne eng verbunden ist. Ein weiteres "Zuckerl": Erstmals wird es an vier Nachmittagen auch ein Theater von Kindern für Kinder geben. Es wird das Märchen "Schneewittchen und die sieben Zwerge", ebenfalls unter der Regie von Konrad Maier, zur Aufführung kommen. Näheres dazu wird noch bekanntgegeben.

Karten im Vorverkauf für "Die Nibelungen – eine Gaunerkomödie" gibt es ab sofort beim Wäsche- und Miedergeschäft Göldner am Fischbrunnenplatz. Vorstellungstermine sind am 16./18./19./24./25./26./30. Juni und 1./2. Juli jeweils um 20 Uhr. Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich.

− red