Arnbruck
Als die US-Armee in Arnbruck einrollte

26.04.2020 | Stand 19.09.2023, 21:39 Uhr

Der Bayerwaldort Arnbruck zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. −Foto: Archiv Alois Graßl

Auf den Tag genau vor 75 Jahren: Der 27. April 1945 war für Arnbruck der Tag der Befreiung, den Pfarrer Christoph Schmid in seinen Lebenserinnerungen "Die Feuerprobe" wie folgt beschreibt: "Die Luft dröhnte im Zellertal wider von den Panzern und Flugzeugen, die von Kötzting hereinkamen. Es ging alles so schnell, dass die wenigen Deppen, die zum Aufhalten den Amerikanern mit Panzerfäusten entgegeneilten, weder Zeit noch Schneid blieb, in Aktion zu treten. Es fiel kein Schuss."
Schmid, Arnbrucker Pfarrer von 1941 bis 1947, berichtet weiter, er habe die weiße Fahne zum Turm hinausgehalten, als die Panzer an der Schule vorbei nach Arnbruck hereinrollten. Eine SS-Einheit, die sich in die Wälder verzogen hatte, sei aufgerieben worden.

Dieser letzten Kriegswoche sei eine Zeit der Ungewissheit, der Angst vor Wahnsinnstaten voraus gegangen sowie der Trauer um die im Hitlerkrieg umgekommenen Söhne aus bald allen Familien der Pfarrei und Gemeinde Arnbruck. Christoph Schmid: "Die Parteihäuptlinge sind in ihrer Not, Gefallenenmeldungen in die schwer getroffenen Familien zu überbringen, zum Pfarrer gekommen, mit der Bitte, er möchte es bes. in den schwersten Fällen, wo ein 2. ja in 2 Fällen ein 3. Sohn gefallen ist, den Eltern schonend beibringen. Ich gestehe heute noch, dass mir diese Aufgabe sehr schwergefallen ist."

− hw

Mehr dazu lesen Sie am 27. April 2020 im Viechtacher Bayerwald-Boten