Landau
Als die Störnäherin noch von Hof zu Hof zog

28.01.2016 | Stand 20.09.2023, 1:56 Uhr

Sonderausstellung zur Störnäherin: Museumsleiter Klaus Klobe in einem Sonntagsmantel von 1964 zwischen zwei historischen Nähmaschinen. − Foto: Birgmann

Jedes Jahr um Jakobi, also Ende Juli, oder jetzt um Maria Lichtmess (2. Februar) ist die Störnäherin zu den Leuten ins Haus oder auf den Hof gekommen, um das G‘wand für die kommenden Jahreszeiten zu reparieren und herzurichten. Anlass genug für das Heimatmuseum, das "Stück des Monats" diesem ausgestorbenen Beruf zu widmen.

Die "Stör" ist in Süddeutschland und Österreich ein alter Ausdruck für die Arbeit eines Handwerkers im Haus des Kunden. Museumsleiter Klaus Klobe kann sich an diese Zeit in den 1950-er und 1960-er Jahre noch gut erinnern, als die Störnäherin von den Bauern von Hof zu Hof chauffiert wurde. Die Störnäherin wurde natürlich mit Essen und Trinken versorgt und durfte im Haus schlafen, bis alle Arbeiten erledigt waren. "Sie kam immer mit der eigenen Nähmaschine, obwohl wir auch eine hatten. Aber sie meinte immer, ihre wäre besser", erzählte Klobe am Donnerstag bei der Vorstellung im Museum.

Unvergessen ist für ihn auch, wie unbeliebt der Besuch der Störnäherin bei den Buben war. Denn wegen der ständigen Anproben mussten sie fast die ganze Zeit zuhause bleiben und durften nicht raus.

− tom

Mehr dazu in der Landauer Neuen Presse vom Freitag, 29. Januar.