Die Bürgerversammlung wurde wegen der Corona-Pandemie wie in vielen anderen Gemeinden im Umkreis auf 2021 verschoben. Damit die Bürger der Marktgemeinde aber trotzdem auf dem Laufenden gehalten werden, kann die Präsentation auf der Gemeindehomepage eingesehen werden. Anregung oder Anliegen können an Romina Zirngibl weitergegeben werden (E-Mail: zirngibl@markt-eichendorf.de , ✆09952/9301-27).
Für Bürgermeister Josef Beham wäre es in seiner Amtszeit die erste Bürgerversammlung gewesen. Die Kommunalwahl konnte im März gerade noch ohne größere Auflagen durchgeführt werden. Es war ein spezieller Amtsantritt für den neuen Bürgermeister – ohne direkten Kontakt zu den Bürgern, alles stand im Zeichen der Corona Pandemie. Nachzulesen ist auf den 146 Seiten der Präsentation der Bürgerversammlung ein umfangreicher Rechenschaftsbericht über die Maßnahmen und Projekte im vergangenen Jahr. Darunter Baumaßnahmen und Unterhalt, Breitbandausbau, Energie, Klimaschutz und Artenschutz, Kindergärten, Schulen, Seniorenheim, Feuerwehren, HVO und Wasserwacht, Freizeit, Gewerbe, Kultur, Vereine und Gemeindeentwicklung sowie Finanzen und Haushalt sowie ein Ausblick.
Anträgen aus der vorigen Versammlung nachgegangen
Zwei Anträge wurden bei der letzten Bürgerversammlung gestellt. Hannes Aumüller aus Hötzenhub informierte, dass sich das "absolute Halteverbot" am Gehweg vor der Kirche als ungeeignet erwiesen hat – es sollte deshalb wieder entfernt werden und stattdessen als Ersatz dafür geeignete Sperrelemente zur Sicherstellung angebracht werden. Im Rahmen des Parkraumkonzepts wurde dies behandelt. Der Gemeinderat ist der Meinung, dass das Halteverbot bestehen bleiben soll.
Der zweite Antrag wurde von Monica Gräfin von Arco auf Valley gestellt. Sie betonte, das Tempolimit von 50 km/h durch die Ortschaft Adldorf werde oft nicht eingehalten. Das Überqueren der Straße sei gefährlich und deshalb bat sie um Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Das zuständige Staatliche Bauamt lehnt grundsätzlich bauliche Maßnahmen in der Ortsdurchfahrt von Staatsstraßen ab.
Zu den aktuellen Gemeindedaten erklärt Bürgermeister Beham, dass zurzeit in der Großgemeinde Eichendorf 6605 Bürger (6932 mit Nebenwohnsitz) wohnen, wovon allein 2234 (2355 mit Nebenwohnsitz) in Eichendorf leben. Mit 119 Ortsteilen und 9818 Hektar ist Eichendorf eine der größten Gemeinden Bayerns. In diesem Jahr gab es bis zum 30. Oktober 39 Geburten, 75 Sterbefälle und 26 Eheschließungen zu verzeichnen sowie 363 Zu- und 260 Wegzüge.
Über Finanzen und Haushalt wird berichtet, dass in diesem Jahr ein Rekordhaushalt aufgestellt wurde mit einem Verwaltungshaushalt von 13,2 Millionen Euro und einem Vermögenshaushalt von 8,1 Millionen Euro. Einige geplante Maßnahmen wurden nicht durchgeführt, die finanzielle Situation zum Jahresende ist geordnet. Der Schuldenstand pro Einwohner lag 2019 bei 399 Euro.
Umstellungen auf Kanal-Trennsystem
Der Markt Eichendorf hat bei der Abwasserbeseitigung einen Anschlussgrad von 89 Prozent, bisher wurden 35,3 Millionen Euro Gesamtausbaukosten aufgebracht bei einer Leitungslänge mit Anschlüssen von 149 Kilometer. Insgesamt gibt es 2722 Schächte und etwa 1750 Sinkkästen.
460000 Euro kosten die Umstellungen auf ein Kanal-Trennsystem im Osserweg sowie 2,34 Millionen Euro in der Siedlung Ost. Regenrückhaltebecken wurden in Hartkirchen, Indersbach und Wisselsdorf fertiggestellt. Im Rahmen der Städtebauförderung wurde der Block B (Freianlagen) und "Zum Anger" (einschließlich Trennsystem) im Postsaal-Innenhof umgestaltet.
Im Rahmen des Förderprogramms "Innen statt Außen" wurde ein Parkraumkonzept erstellt. Im Juni wurde die Straßensanierung in Eichendorf, Osserweg, mit Baukosten von 100000 Euro fertiggestellt. Für das Gebiet am östlichen Ortsrand von Eichendorf sind geplant: ein Gesundheitszentrum, eine Senioren-Wohngemeinschaft, eine Sozialstation und eine Tagespflege der AWO sowie eine Pflegeeinrichtung für schwerkranke Kinder.
Zum Thema Wasserversorgung, mit einer Leitungslänge von 191 Kilometer mit Hausanschlüssen gibt es zu berichten, dass nur noch drei bewohnte Anwesen nicht angeschlossen sind – der Wasserversorgungsgrad liegt somit bei 99,9 Prozent.
Der Breitband-Ausbau ist eigentlich eine Aufgabe des Bundes. Der Marktgemeinderat hat trotzdem beschlossen, dass alle Weiler und Einöden erschlossen werden. Nach aktuellen Zahlen wird der gemeindliche Eigenanteil für den Gesamtausbau aller vier Bauabschnitte 2,1 Millionen betragen. Auch der Klimaschutz ist der Gemeinde sehr wichtig. Hier ist ein Sanierungskonzept für Gemeindegebäude geplant.
Zum Thema Artenschutz ist zu lesen, dass die Gemeinde an den Bund Naturschutz Grundstücke zur Biotopanlage mit 11,8 Hektar überlässt. Die Schülerzahlen an der Joseph-von-Eichendorff Grund- und Mittelschule sind heuer wieder leicht gestiegen. Insgesamt besuchen 191 Grundschüler und 80 Mittelschüler die Joseph-von-Eichendorff-Schule. Es werden jedoch dringend Schulweghelfer gesucht.
Das AWO-Seniorenheim St. Martin kann ein positives Betriebsergebnis mit 100 Prozent Auslastung mit Warteliste vorweisen. In diesem Jahr war der Saisonstart im Eichendorfer Freibad coronabedingt erst am 22. Juni – und es wurden rund 15000 Badegäste gezählt. Viele Angebote wie Aqua-Gymnastik und das Schulschwimmen waren in diesem Jahr nicht möglich. Der Eingangsbereich des Freibades wurde überdacht und ein Kassenautomat eingeführt. Für 2021 will man eine behindertengerechte Toilette und Dusche in einem ersten Bauabschnitt einbauen. Die Sanierung des Sanitärbereiches und die Erneuerung der restlichen Maschinentechnik stehen auch 2021 an.
Panoramawegist in Arbeit
Der dritte Band der Chronik "Forum Eichendorf" ist derzeit in Arbeit mit dem Thema Brauereiwesen und Geschichte der Gast- und Wirtshäuser. Die Verleihung der Ehrenamtsmedaille musste ebenfalls wegen coronabedingt abgesagt werden. Das Eichendorfer Rathausfenster erscheint monatlich, es ist ein Erfolgsmodell, ebenso wie der "Eichendorfer-Zehner", der bereits über 31000 Mal verkauft wurde. Ein weiteres Projekt des Vereins Gemeindeentwicklung ist der Panoramaweg um Eichendorf, der derzeit in Arbeit ist.
