Pfarrkirchen
Allerheiligen: Einsamer Segen

01.11.2020 | Stand 20.09.2023, 21:12 Uhr

In Abwesenheit der Angehörigen segnete Pater Jakob Zarzycki in diesem Jahr die Gräber auf dem alten Friedhof. −Foto: Hampel

An Allerheiligen gedenkt die katholische Kirche ihrer Verstorbenen, insbesondere derer des vergangenen Jahres. Die Gräbersegnung ist auch für viele Menschen Anlass und Gelegenheit, von teilweise weit her anzureisen, um wieder einmal Familie und Freunde zu treffen. Sowohl dies als auch der gewohnte kirchliche Rahmen fehlte aber heuer.

Angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen und der damit einhergehenden Beschränkungen des öffentlichen Lebens verzichtete die Pfarrei auf eine Andacht auf den Friedhöfen, "aus Solidarität mit allen, die jetzt Einschränkungen erleiden und um mögliche Infektionen durch größere Versammlungen verhindern zu helfen", wie Dekan Dr. Wolfgang Schneider im Vorfeld mitteilte. Stattdessen bot die Pfarrei auf ihrer Homepage, in den Kirchen und per E-Mail Versand einen Hausgottesdienst und ein Gebetsblatt für das Gebet in der Familie und den individuellen Gräbergang an.

Schneider hatte dazu aufgerufen, beim Gräbergang die Vorschriften der geltenden Allgemeinverfügung des Landratsamtes zu beachten. "Dabei geht es nicht so sehr um die Einhaltung von Regeln, sondern dass wir ganz konkret Vorsicht und Rücksicht füreinander verwirklichen", betonte er.

Eine Gräbersegnung gab es dennoch. Die Patres vom Gartlberg übernahmen dies gestern am Allerheiligentag, jedoch ohne mitfeiernde Gemeinde. "Es ist schön, wenn die Menschen die Tradition pflegen wollen", sagte Wallfahrtsdirektor Pater Jakob Zarzycki, "aber in diesem Jahr geht es leider nicht." Nach einem Lobpreisgebet segnete Pater Jakob die Gräber auf dem alten Friedhof, auf dem neuen Friedhof übernahmen dies die Patres Dariusz Parzych und Dariusz Michalczyk.

Heute, am Allerseelentag,findet für alle Verstorbenen des Pfarrverbandes um 19 Uhr ein gemeinsamer Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche statt.

− ha