Landshut
AKW Isar 1: Castoren für 1734 Brennstäbe fehlen

21.11.2014 | Stand 19.09.2023, 5:55 Uhr

Das Atomkraftwerk Isar 1 bei Essenbach am 16. März 2011 – am darauffolgenden Tag wurde der Meiler heruntergefahren und stillgelegt. Noch immer lagern dort 1734 Brennelemente im Abklingbecken. Da Castoren (kleines Bild) fehlen, werden sie dort noch eine ganze Weile bleiben. − Fotos: dpa

Nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima wurde auch das niederbayerische Kraftwerk Isar 1 nahe Essenbach 2011 heruntergefahren und stillgelegt. Doch dort schlummert weiterhin hochradioaktives Material – 1734 Brennstäbe lagern momentan im Abklingbecken des Kraftwerks und warten darauf, dass sie in Castoren umgeladen und ins werkseigene Zwischenlager gebracht werden.

Doch die Brennstäbe werden dort noch mindestens zwei weitere Jahre lagern. Denn die nötigen Castoren – Behälter zur Lagerung und zum Transport der Brennstäbe – fehlen. Die dazu nötigen Zulassungen liegen noch nicht vollständig vor. Das geht aus einer Anfrage vom 6. Oktober der Grünen-Landtagsabgeordneten Rosi Steinberger und Christine Kamm an Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) hervor: "Im nächsten Jahr werden voraussichtlich keine leeren Castorbehälter zum Atomkraftwerk Isar 1 geliefert", hat die Umweltministerin laut Steinberger auf die Anfrage mitgeteilt. Für Grünen-Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger ein "absoluter Skandal". Ihr Hauptkritikpunkt: Das Nasslager liege außerhalb des Sicherheitsbehälters von Isar 1 und sei damit nicht ausreichend geschützt.

Der Kraftwerksbetreiber EON widerspricht: "Es ist natürlich so, dass die Brennelemente sicher gelagert sind", so Bernd Gulich, Assistent der Kraftwerksleitung. Das Abklingbecken liege im Reaktorgebäude, das so gebaut sei, dass es auch Flugzeugabstürze überstehen könne. Auch Daniel Triebs, stellvertretender Pressesprecher des Umweltministeriums – der zuständigen Aufsichtsbehörde – teilte auf Anfrage der PNP mit: "Die Sicherheit hat oberste Priorität. Die Lagerung der Brennelemente im Kernkraftwerk Isar 1 ist sicherheitstechnisch geprüft und erfüllt alle rechtlichen Anforderungen."

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