Kirchanschöring
Ackerbau wie zu Großvaters Zeiten – Franz Huber zeigt Pflüge

18.08.2017 | Stand 21.09.2023, 2:56 Uhr

Mit diesem Pflug konnte in beide Richtungen geackert werden, ohne ihn umdrehen zu müssen. − Foto: Albrecht

Über 40 Pflüge aus der Zeit vom frühen 19. Jahrhundert bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hat Franz Huber, Vorstand des Historischen Vereins Kirchanschöring, im Bauernhofmuseum in Hof angesammelt. Neulich zeigte er seine Schätze bei einer Führung mit etwa 40 Teilnehmern. Natürlich ließ es Huber nicht beim Zeigen der Pflüge bewenden, sondern fügte viel Wissenswertes über die Entwicklung in der Landwirtschaft und weitere interessante Details bei.

Franz Huber hatte sogar den Nachbau eines Pfluges aus den Anfängen des Ackerbaus vor mehr als 3000 Jahren parat. Er verdeutlichte auch den Zusammenhang und die nötige Zusammenarbeit zweier alter Handwerkszünfte, die des Schmiedes mit der des Wagners. Beide, jetzt fast verschwundene, aber für die frühere Landwirtschaft sehr notwendige Berufe. Während der Schmied die Eisenteile für Pflüge und andere Gerätschaften fertigte, machte der Wagner aus Holz Räder und Gestelle für diese.

Bestanden viele Teile der Pflüge bis etwa 1860 immer aus Holz, so wurden auch die Gestelle und Räder im Laufe der Industrialisierung aus Metall gefertigt. Allerdings waren die Bauern oft recht konservativ und betrachteten die Neuerungen sehr argwöhnisch. Konträr zur heutigen Zeit wurde nicht alles Neue fraglos akzeptiert. Viele hätten an ihren althergebrachten Pflügen und anderen Gerätschaften bis ins mittlere 20. Jahrhundert festgehalten, sagte Huber.

− al

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