Deggendorf
Abriss in der Bräugasse: Ein neuer "Karl-Parkplatz"

14.01.2020 | Stand 21.09.2023, 2:36 Uhr


Die Bräugasse hat in den vergangenen Wochen ihr Gesicht massiv verändert: Immobilienunternehmer Günther Karl hat zwei Gebäude gegenüber dem Staatlichen Bauamt abreißen lassen. Ganz offensichtlich will er die frei werdende Fläche vorerst als Parkplatz nutzen.

Mit dem Abriss ist der Blick von der Rosengasse auf das Staatliche Bauamt frei geworden, und umgekehrt von der Bräugasse auf die Stadtbibliothek. Die DZ wollte Karl zu seinen Plänen nach dem Abbruch der beiden Gebäude fragen. In der Firmenzentrale in Innernzell hieß es dazu lediglich, Karl wolle sich dazu vorerst nicht äußern.

Im September hatte Karl gegenüber der DZ jedoch angedeutet, dass er Parkplätze anlegen will. Damals hatte der Bauausschuss des Stadtrats beschlossen, einen Bebauungsplan für das Gebiet zwischen Bräugasse (ab Weißbräu), Rosengasse und Östlicher Zwingergasse aufzustellen, das so gut wie vollständig im Besitz von Karl ist. Damals sagte Karl, er wolle nun abwarten, was die Stadt macht: "Wir haben Visionen, aber keine konkreten Absichten." Es solle lediglich "die Parksituation verbessert" werden, so Karl im September.

Die Initiative zur Aufstellung des Bebauungsplans ging nicht vom Grundstückseigentümer aus, sondern von der Stadt. Man wolle agieren und nicht reagieren, sagten OB Christian Moser und Bauamtsleiter Christoph Strasser. Ziel sei ein attraktives innerstädtisches Wohngebiet, führte Strasser aus. Die Stadt wolle eine geschlossene, mehrgeschossige Bebauung mit grünen Innenhöfen. Die Autos sollten in einer Tiefgarage untergebracht werden.

Bis der Bebauungsplan in Kraft ist, muss das Thema noch mehrmals im Bauausschuss behandelt werden. Und dann besteht freilich auch keine Pflicht, etwas zu bauen. Die Stadt regelt damit lediglich, was möglich ist, wenn etwas gebaut wird.

− stg/F: Birgmann