PNP-Frühjahrskur 2022
Abnehmen: Mit Hungern geht laut Kickbox-WeltmeisterinChristine Theiss gar nichts

18.03.2022 | Stand 21.09.2023, 3:43 Uhr

Christine Theiss steht bei der Abnehmshow "Leben leicht gemacht – The Biggest Loser" – immer sonntags um 17.30 Uhr in SAT.1 – Abnehmwilligen zur Seite. Am Sonntag, 27. März, läuft das Halbfinale inklusive Umstyling – ein Highlight für die sechs Halbfinalisten. −Foto: SAT.1/Julia Feldhagen

Als Moderatorin der Abnehmshow "The Biggest Loser" verhilft Christine Theiss Abnehmwilligen zu einem leichteren Leben. Im Gespräch mit der Heimatzeitung erklärt die promovierte Ärztin und Kickbox-Weltmeisterin, worauf es beim Abnehmen wirklich ankommt.

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Wenn es ums Abnehmen geht, ist Christine Theiss die richtige Ansprechpartnerin. Auch in diesem Jahr steht die Ärztin und Kickbox-Weltmeisterin bei der SAT.1 Abnehmshow "Leben leicht gemacht – The Biggest Loser" wieder den Kandidaten zur Seite und hilft ihnen im Kampf gegen ihr Übergewicht.

Wie die Moderatorin im Gespräch mit der Heimatzeitung erzählt, beeindrucke sie dabei jeder Teilnehmer, der es schaffe, sein Gewicht langfristig zu halten, denn oft sei es eine jahrelange Aufgabe, bis es der Körper nach vielen Jahren mit Übergewicht schaffe, ins Gleichgewicht zu kommen.

Essen ist oft nur Ausdruck eines tiefer liegenden Konfliktes

"Übergewicht ist praktisch immer ein Missverhältnis zwischen Aufnahme und Verbrauch von Kalorien. Aber natürlich hat trotzdem jeder Kandidat seine eigene Geschichte hinter dem Übergewicht. Oft ist das Essen ja nur Ausdruck eines tieferliegenden Konfliktes", gibt Christine Theiss zu bedenken.

Bei der Frage, wie es jeder für sich schaffen könne, Gewicht zu reduzieren, muss die ehemalige Profisportlerin nicht lange überlegen: "Am leichtesten nimmt man ab, wenn man gar nicht erst zunimmt. Aber wenn es passiert ist, führt kein Weg daran vorbei, dass man ein Kaloriendefizit aufbaut, also mehr Kalorien verbraucht, als man zu sich nimmt. Das kann man erreichen, indem man den Verbrauch steigert, indem man sich mehr bewegt und gleichzeitig die Aufnahme reduziert. Letzteres aber am besten ohne Hungern, damit der Körper nicht in den "Hungermodus" kommt.

Er sei auch schuld daran, dass viele Menschen, die abgenommen haben, oft der berüchtigte Jo-Jo-Effekt ereile. Wenn die Kalorienaufnahme über einen längeren Zeitraum deutlich unter dem Grundumsatz des Körpers liegt, dann passt der Körper sich an und der Grundumsatz sinkt. Als Grundumsatz bezeichnet man den Energieverbrauch des Körpers innerhalb von 24 Stunden, wenn er einfach gar nichts macht. Wenn der Grundumsatz sinkt und man nach Erreichen seines Diätziels zu schnell zur alten Kalorienaufnahme zurückkehrt, dann speichert der Körper alle zusätzlichen Kalorien über den neuen Grundumsatz in Fettreserven ab, um auf die nächste Hungersnot vorbereitet zu sein. "Das Grundproblem ist einfach, dass wir noch immer den Körper aus den Säbelzahntigerzeiten haben und dieser ist nicht an das Dauerangebot an Essen in unserer modernen Welt angepasst. Um den Jo-Jo-Effekt zu verhindern, ist es essentiell wichtig, nach dem Erreichen seines Wunschgewichtes nicht wieder in alte Verhaltensweisen abzurutschen und die Kalorienzufuhr allmählich wieder zu steigern", betont die Expertin.

Mehr Bewegung in den Alltag einbauen - steter Tropfen höhlt den Stein

Eine wesentliche Rolle beim Abnehmen spielt auch die Bewegung. Prinzipiell, so ist Christine Theiss überzeugt, müsse jeder für sich herausfinden, was einem liege. "Denn nur der Sport, der gemacht wird, bringt was. Es muss insgesamt mehr Bewegung in den Alltag integriert werden, es muss nicht immer gleich eine Stunde Sport sein. Stattdessen Verzicht auf den Fahrstuhl, in der Mittagspause 20 Minuten um den Block. Steter Tropfen höhlt den Stein", erklärt die Autorin von mehreren Fitness-Büchern ("Ich mach dich fit", "Pimp your running"). Nach dem Ende ihrer Profi-Karriere macht die 42-Jährige heute nur noch Sport, wenn sie Lust hat, räumt jedoch ein, dass sie sich dazu nicht zwingen müsse, denn wenn sie einige Zeit keinen Sport gemacht habe, giere ihr Körper richtig danach.

Bei Süßem kommt es auf die Disziplin an - ein Stückchen Schokolade ist erlaubt

Wenn es nach Christine Theiss geht, muss auch Süßes beim Abnehmen nicht komplett verpönt bleiben. Sie selbst liebe gutes Essen und ihre selbstgemachten Kuchen, erzählt sie und fügt hinzu, dass die Menge entscheidend sei. "Es kommt darauf an, wie groß die Trigger-Wirkung und die Disziplin eines jeden einzelnen sind. Wenn jemand es schafft, nach einem Stückchen Schokolade diese wegzupacken und bis zum nächsten Tag nicht anzufassen, dann geht das durchaus. Aber viele haben ja gerade die Probleme, dass sie das Naschen nicht mehr stoppen können, wenn sie einmal anfangen. Dann lieber ganz weglassen. Schokolade, die nicht gekauft wurde, nicht zu essen, ist deutlich einfacher."