Dingolfing-Landau
Ab Mittwoch rollen die Züge wieder

30.08.2022 | Stand 30.08.2022, 5:00 Uhr

Die letzten Tage der Streckensperrung nutzte die Stadt Dingolfing für Baumpflegearbeiten entlang der Gleise. Dank Baumkraxler wurden 15 Eschen entfernt, die nicht mehr zu retten waren. −Foto: M. Nadler

Bahnreisende können aufatmen: Die Strecke Landshut – Plattling ist ab Mittwoch, 31. August, wieder befahrbar. Seit Anfang August verkehren zwischen Plattling und Wörth Busse als Schienenersatzverkehr. Grund waren diverse Baumaßnahmen (die LNP berichtete).

So wurden im Bahnhof Dingolfing acht Weichen sowie zwei Bahnhofsgleise mit einer Gesamtlänge von 1,7 Kilometern komplett neu gebaut sowie in mehreren Gleisabschnitten Schienen mit einer Gesamtlänge von drei Kilometern ausgewechselt.

Parallel dazu wurden im Bahnhof Landau sowie im Bereich Mammingerschwaigen insgesamt drei Gleisabschnitte mit einer Gesamtlänge von 2,8 Kilometern vollständig erneuert sowie auf einer Länge von 2,2 Kilometern zwischen Schwaigen und Landau Schienen und abschnittsweise Schwellen ausgewechselt.

Wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn mitteilt, wurden, um die Bauzeit und damit die Einschränkungen für die Reisenden so gering wie möglich zu halten, die einzelnen Baumaßnahmen bzw. Bauabschnitte gebündelt.

Ab Mittwoch ist die Strecke nun wieder für den Bahnverkehr freigegeben, die Arbeiten konnten fast fristgerecht durchgeführt werden. Denn eigentlich war Dienstag als Freigabetermin angedacht gewesen. Den vorletzten Tag, bevor wieder die Züge durch den Landkreis rollten, nutzte die Stadt Dingolfing ihrerseits für Baumpflegearbeiten.

Bernhard Pellkofer ist in der Stadt Dingolfing für die Baumkontrolle zuständig. Als er von den Arbeiten an der Bahnstrecke erfuhr, untersuchte er die Bäume entlang den Gleisen und es befiel ihn das blanke Entsetzen: "Ich habe gedacht, wir wären gut durchgekommen, aber so schlimm wie heuer war es noch nie." Er spricht vom Eschentriebsterben und er entdeckte 15 Bäume, die befallen waren und wegen der Verkehrssicherheit sofort entfernt gehörten.

Er holte die Untere Naturschutzbehörde am Donnerstag vor Ort und organisierte für Montag elf Arbeiter, darunter Baumkraxler, denn die Oberleitung der Bahn musste trotz stillgelegten Verkehrs voller Strom sein "und wir dürfen ja unsere Leute nicht gefährden".

Die Baumkraxler schnitten vom Gipfel die Äste herunter, bis die Spannungsleitungen sicher waren und dann wurden die Bäume entfernt. Pellkofer reagierte ängstlich auf die Presseanfrage, denn Bäume wegschneiden kommt nicht immer gut an. "Die Bäume mussten weg", sah er wirklich keinen Ausweg.

Auch in anderen Gegenden der Stadt sind Eschen vom Triebsterben befallen, dort sind aber Eile und Verkehrssicherheit nicht so wichtig wie direkt an den Gleisen und als sich der Montag schon neigte, war klar, dass die Arbeit geschafft wird und von Seiten der Baumarbeiten nichts mehr gegen die Wiedereröffnung des Bahnverkehrs spricht.

− bn/hem