Winhöring/Haiming
"a daneem": Südstaatenmusik aus dem Saurüssel

23.10.2013 | Stand 23.10.2013, 21:00 Uhr

Reifezeugnis für den kleinen Bruder von "schee daneem": Peter Müller (v.l.), Dietz Forisch und Pit Holzapfel haben als Trio "a daneem" ihre erste CD herausgebracht.  − Foto: Christine Forisch

 Die Mundharmonika setzt sich dazwischen. Der Guitarron übernimmt den tiefen männlichen Part. Und die Kuhglocke bimmelt sich frech in vorderste Front. Wenn "a daneem" im Winhöringer Wohnzimmer probt, dann wird das Akustik-Trio aus dem südostbayerischen Saurüssel herrlich experimentell. Dabei hat der kleine Bruder von "schee daneem" sein Reifezeugnis bereits abgelegt: Seine erste Mundart-CD "Herzöd" erscheint bei BSC-Music am 25. Oktober.

 "Wir sind in der Entwicklung", kokettiert der Kopf der Band, Dietmar "Dietz" Forisch, mit dem hohen Niveau und fügt poetisch hinzu: "Aber wir kommen nie am Ende an." Und das ist gut so. Denn die taufrische Scheibe macht Lust auf mehr. Die drei Musiker im besten Mannesalter besinnen sich auf ihre Wurzeln. Folk und Blues sind der Grundstock. Doch dann dürfen auch fremde Einflüsse mitspielen.

 Der Wortwitz, der schon im Titel mitschwingt, zieht sich durchs ganze Stück. Bei "ram doch z’erscht bei dia auf" galoppiert ein treibender Shuffle mit den Oberbayern einträchtig davon und versetzt den Nachbarschaftsstreit schon mal akustisch in die amerikanische Prärie. Südstaatenmusik aus dem Alz-Inn-Salzach-Delta wölbt sich aus den Lautsprecherboxen. Doch ist diese Band nicht nur hörenswert: Sie macht auch optisch etwas her. Denn die 38 exotischen Instrumente aus dem Musikzimmer von Peter Müller dürfen abwechselnd mit auf die Bühne. Da greift "Muli" dann die indische Langhalslaute Sitar, bevor er zur bauchigen mexikanischen Bassgitarre Guitarron übergeht. Hacke, Spitze, Hacke, Spitze bringt Pit Holzapfel sein selbst gebasteltes Holzkistchen mit Tonabnehmer exakt zum Schwingen.

 Der Hut ist weiterhin ein Markenzeichen der Combo. Nicht, dass die in die Jahre gekommene Boygroup irgendwelche Geheimratsecken oder grauen Schläfen zu verbergen hätte. Die Kopfbedeckung muss einfach mit, seit "schee daneem" 2002 seinen ersten Auftritt hatte und seit vor zwei Jahren "a daneem" als kleinere Besetzung auftauchte. Die Texte fließen auch fürs Trio aus der Feder von Dietz Forisch oder, wie er selbst bescheiden sagt, die Ideen "tröpfeln" aufs Papier.

Mehr dazu lesen Sie am Donnerstag, 24. Oktober, im Alt-Neuöttinger/Burghauser Anzeiger