Sebastian Wild ist neuer Kolping-Diözesanpräses

Virtuelle Diözesanversammlung – Abschied nach 13 Jahren von Pfarrer Peter Meister

23.02.2021 | Stand 20.09.2023, 1:05 Uhr

Diözesanvorsitzender Stephan Kroneder (großes Bild) begrüßte den neuen Diözesanpräses Sebastian Wild (darunter l.) und dankte dem scheidenden Diözesanpräses Peter Meister (darunter r.). −Foto: Herrndobler

Vilshofen/Aldersbach/Passau. 90 Delegierte der Kolpingsfamilien im Bistum Passau haben bei einer virtuellen Diözesanversammlung den 36-jährigen Aldersbacher Pfarrer Sebastian Wild einstimmig zum neuen Diözesanpräses des Kolpingwerks im Bistum Passau gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Pfarrer Peter Meister (Marktl) an, der nach 13 Jahren im Amt nicht mehr kandidierte.

Sebastian Wild kam bereits in seiner Heimatstadt Pfarrkirchen mit Kolping in Berührung. Später, an seiner ersten Kaplanstelle in Grafenau, war er ebenfalls in die Jugendarbeit von Kolping involviert. 2012 wurde er Kaplan in Vilshofen und engagierte sich dort als Präses in der Kolpingsfamilie. 2014 wurde er Pfarrer im Pfarrverband Aldersbach. Er blieb aber der Kolpingsfamilie Vilshofen treu und engagierte sich weiter als einfaches Mitglied.

Seinen Schwerpunkt sieht der neue Diözesanpräses in der Verantwortung für die Kolpingjugend. Als ehrenamtlicher BDKJ-Seelsorger im Dekanat Vilshofen weiß er um die Bedeutung der Jugend für die kirchliche Arbeit. Dabei betonte Diözesanpräses Wild: "Die Wurzeln des Kolpingwerks und ich glaube auch seine Zukunft liegen in der Begleitung von Jugendlichen in allen Lebenslagen und Arbeitssituationen".

Als einen weiteren Schwerpunkt sieht Pfarrer Wild die Familienarbeit. "Sich gegenseitig Familie im Glauben zu sein ist heute vielleicht noch viel wichtiger als zur Zeit Adolph Kolpings und kennt ausdrücklich keine Altersgrenzen", führte der neue Präses aus. Einen besonderen Dank richtete Diözesanvorsitzender Stephan Kroneder aus Vilshofen an den scheidenden Diözesanpräses Peter Meister, der 13 Jahre mit Herzblut und Engagement die Kolping-Arbeit im Bistum begleitet habe. Er habe mit seinem Tun vielen Kolpingmitgliedern Orientierung und Halt geboten. Auch Meister war seinerzeit Kaplan in Vilshofen.

In seinem Rechenschaftsbericht ging Kroneder auf die schwierige Arbeit im Corona-Jahr 2020 ein. Er hatte sich sein erstes Jahr als Diözesanvorsitzender auch anders gewünscht, weil viele Kontakte und Begegnungen nicht möglich waren. Trotzdem habe der Diözesanvorstand in sieben Sitzungen, die teilweise in Präsenz oder virtuell stattfanden, die Arbeit auf Diözesanebene koordiniert und den Kolpingsfamilien Hilfe und Unterstützung angeboten.

Eine Überraschung hatte der Diözesanvorsitzende in einer weiteren Personalie parat. Zusammen mit dem Ordinariat wurde eine neue Diözesan-Geschäftsführerin ausgewählt, die bereits zum 1. April ihren Dienst antreten wird. Es ist die 30-jährige Anna Kasberger aus Passau. Die Master-Absolventin in Sozialer Arbeit habe zuletzt auch noch das Betriebswirte-Studium der Kolping-Akademie sogar als Lehrgangsbeste absolviert. Sie biete jetzt als Pädagogin und Betriebswirtin die besten Voraussetzungen, die Arbeit des Verbands weiterzuentwickeln.

Der scheidende Diözesan-Geschäftsführer Harald Binder gab seinen letzten Finanzbericht. Trotz Corona konnte ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt werden. Sein besonderer Dank galt der Diözese, die mit der Personalgestellung wesentlich zur Finanzierung der Arbeit beitrage. Positiv konnte der Geschäftsführer auch über die Spendenbereitschaft der Kolpingsfamilien informieren. Insgesamt haben die Kolpingsfamilien an Spenden für die Partnerländer in Uruguay und Malawi sowie für sonstige soziale und caritative Aktionen fast 43000 Euro gespendet. Der Betrag ist etwas geringer als in den Vorjahren, weil Aktionen wie das Fastenessen Corona-bedingt nicht stattfinden konnten. Nicht berücksichtigt bei diesem Ergebnis sind die Direktspenden an Kolping International, die noch nicht für die Diözesanverbände ausgewertet sind. Aber mit knapp 5 Millionen Euro konnte auf internationaler Ebene wieder ein besonders hohes Spendenergebnis erzielt werden.

Die Rechnungsprüfer Sebastian Schlutz (Freyung) und Elmar Wibmer (Altötting) bescheinigten eine einwandfreie Rechnungslegung und so wurde der Diözesanvorstand einstimmig entlastet.

Auch der Adolph-Kolping-Preis 2020 wurde wieder verliehen. Diözesanvorstandsmitglied Hildegard Forster (Arnstorf) gab bekannt, dass die Auszeichnung dieses Mal an die Kolpingsfamilie in Landau an der Isar geht. Damit wurde ihr langjähriges umfassendes und generationsübergreifendes Engagement gewürdigt – insbesondere auch ihre Einkaufs-Aktion der Kolpingjugend in Corona-Zeiten.

Als Gäste an der Diözesanversammlung nahmen Landespräses Msgr. Christoph Huber, stv. Diözesanratsvorsitzende Dr. Hanna Seidl und Altlandrat Franz Meyer teil. In ihren Grußworten dankten sie dem Kolpingwerk für ihre Arbeit, Franz Meyer hob als Botschafter für kommunale Entwicklungspolitik das Engagement des Diözesanverbandes für eine nachhaltige Eine-Welt-Arbeit hervor. Insbesondere dankte er dem Diözesanvorstand, dass dieser in der Initiative des Landkreises unter dem Motto "Region Passau global" mitarbeitet.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Handwerks-Vizepräsidentin Kathrin Zellner aus Röhrnbach.

− red