In diesem Haus sind wir eine Familie

Privates Kinderheim von Anita Kilger: Einweihung und offene Türen in der Frühlingstraße

13.06.2017 | Stand 13.06.2017, 4:00 Uhr

Einweihungsfeier im Mettener Kinderhaus von Anita Kilger mit den kleinen Bewohnern und Festgästen. Nachmittags waren zum Tag der offenen Tür die Nachbarn aus der Frühlingstraße eingeladen. − F.: Eichwald

Metten. "In diesem Haus wird gelebt, geliebt und gelacht, (...) ist jeder willkommen, halten wir zusammen, (...) gibt es eine zweite Chance, teilen wir unsere Sorgen, sind wir eine Familie." Schwarz auf Weiß ist das auf der Hausordnungstafel im Erdgeschoß des Anwesens Frühlingstraße 6 in Metten bei Anita Kilgers ambulanter Erziehungs- und Familienhilfe "Soziale Partner" zu lesen. Mit einem pfiffigen kurzen Theaterstück zeigten die jungen Bewohner und Betreuerinnen wie Filiz Bekmezci, Sandra Hörtreiter, Elisabeth Süß und Anika Klapschinky den Gästen bei der Einweihung, wie ein Tag im Kinderhaus von Anita Kilger abläuft.

Momentan ist das Kinderhaus mit den sechs "festen" Bewohnern und zwei Mädchen, die kurzfristig in Obhut genommen wurden, voll belegt, erklärte Bianca Kellnberger, die die Besucher wie den stellvertretenden Landrat Josef Färber oder Andrea Vogel vom Kreisjugendamt Dingolfing-Landau durch die Räume führte. Auch Sarah Waldherr-Sagmeister von der Heimaufsicht der Regierung von Niederbayern, Horst Reckerziegel vom Jugendamt Deggendorf, Pfarrer Pater Joseph Brauner, Mettens Bürgermeister Erhard Radlmaier, dessen Vize Wolfgang Paukner, Marktrat Andreas Moser, Silvia Dobler vom Kindergarten und Gabi Kraus von der Mittelschule gehörten zu den Einweihungsgästen.

Anita Kilger freute sich bei der Begrüßung der Ehrengäste, "dass sie alle gekommen sind". Rathauschef Radlmaier wandte sich an die Kinder, die hier "ein schönes Zuhause gefunden" haben. Er hoffe, "dass ihr auch mit den schulischen Einrichtungen zufrieden seid, sonst müsst ihr euch bei mir beschweren" , sagte er mit amüsiertem Unterton. Das Kinderhaus sei in Metten "fast ein Pilotprojekt", fügte Radlmaier, wieder ernster, an. Die Marktgemeinde sieht er auf der sozialen Schiene, beispielsweise mit dem Däumelinchen und dem Kindergarten, gut aufgestellt. Radlmaier überreichte den Kindern einen Scheck für die "beste Eisdiele" in Metten.

Der erste Tag im Kinderhaus Frühlingsstraße 6 war der 23. Dezember 2016. Die Bewohner sind zwischen fünf und elf Jahre alt, es besteht die Möglichkeit bis zum 18. oder auch bis zum 21.Lebensjahr hier wohnen zu bleiben. Das Einzugsgebiet reicht von Dingolfing-Landau, über Straubing, den Raum Deggendorf, bis hin zum Landkreis Regen. Das Altersgefälle in dem Kinderheim sei eine Herausforderung für die pädagogischen Mitarbeiter, aber der Familie sehr ähnlich, hieß es. So helfen die Kinder auch beim Tischdecken, es gibt Dienste für die Spülmaschine oder auch den Flaschendienst. Die hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, wie Kochen, Putzen und Waschen decken Iris Mattern und Sarah Dötter ab, Anita Kilgers Mann Christian kümmert sich um alles, wo handwerkliches Geschick in Haus und Garten erforderlich ist.

Im Landkreis Deggendorf gibt es laut Horst Reckerziegel vergleichbare, aber anders strukturierte Einrichtungen, wie die von Sonja Schmidbauer in Osterhofen oder auch in Neßlbach.

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