Obernzell
92 Betten stehen jetzt in 19 Zimmern zur Verfügung

Ehemaliges Krankenhaus in Obernzell Notunterkunft für Flüchtlinge – "Übergang, bis sie in Wohnungen ziehen"

11.03.2022 | Stand 21.09.2023, 1:51 Uhr

Im Lauf der Woche halfen die Feuerwehren Obernzell und Salzweg mit dem Landkreisbauhof und dem Gemeindebauhof mit, um das ehemalige Gemeindekrankenhaus in eine Flüchtlingsnotunterkunft umzurüsten.

Der Landkreis Passau hat das ehemalige Krankenhaus in Obernzell kurzfristig als Notunterkunft für ukrainische Kriegsflüchtlinge eingerichtet. Die Feuerwehren Obernzell, Salzweg und Straßkirchen sowie der Landkreis- und Gemeindebauhof halfen diese Woche zusammen, um alles entsprechend vorzubereiten.

Am Freitag verschafften sich Landrat Raimund Kneidinger, Obernzells Bürgermeister Ludwig Prügl sowie Kreisbrandrat Josef Ascher als örtlicher Einsatzleiter einen Überblick über den Stand der Einrichtungsarbeiten.

Alle Anlagen im Haus "top in Ordnung"

Die Gemeinde Obernzell hatte bei Bekanntwerden der Krise sofort die Räume des ehemaligen Krankenhauses als Hilfsquartier für die Kriegsflüchtlinge angeboten (PNP berichtete). Bürgermeister Ludwig Prügl sprach von einer Welle der Hilfsbereitschaft in der Gemeinde, was sich auch an den Spendenangeboten und den Möglichkeiten zur Unterkunft der Familien widerspiegle, die täglich bei der Gemeinde eingingen. Obernzell werde seinen Teil beitragen, damit die Menschen im ehemaligen Krankenhaus Quartier und etwas Ruhe und Abstand zum Kriegsgeschehen finden könnten. "Es geht hier in erster Linie darum, eine kurzfristige Unterbringungsmöglichkeit zu schaffen", erklärte Landrat Raimund Kneidinger, "als Übergangslösung, bis die Flüchtlinge in geeignete Wohnungen ziehen können". Ziel sei eine Unterbringung dort, wo sich die Geflüchteten möglichst selbst versorgen könnten. Für die Zeit von der Ankunft bis zum Einzug in die Wohnung steht nun die Übergangseinrichtung in Obernzell zur Verfügung. Hier werde auch rund um die Uhr ein geeigneter Betreuer für die Flüchtlinge als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. "Wir haben hier 92 Betten in 19 Zimmern verschiedener Größe", berichtete der Kreisbrandrat und örtliche Einsatzleiter Josef Ascher. Die vorhandene Infrastruktur in dem Gebäude sei ein großer Vorteil. Neben den Zimmern mit den Betten gibt es noch Aufenthaltsräume mit Teeküchen und Kühlschränken.

Die Flüchtlinge werden zwar vom Roten Kreuz mit Speisen versorgt, können sich hier aber auch selbst Mahlzeiten bereiten. Der Kindergarten und die Appalliker-station waren in jüngster Vergangenheit im ehemaligen Gemeindekrankenhaus untergebracht gewesen. Ein großer Vorteil, so Ascher. Die Räume seien in guter Verfassung. "Heizung, Duschen und Sanitäranlagen sind top in Ordnung." Die Notunterkunft ist ab sofort betriebsbereit und kann im Bedarfsfall innerhalb kurzer Zeit bezogen werden.

Der Landrat dankte den beteiligten Einsatzkräften und dem Markt Obernzell samt Bürgermeister für die Unterstützung.

Wohnungen sind weiter gesucht

Um eine mittel- und längerfristige geeignete Unterbringung ukrainischer Geflüchteter zu gewährleisten, nimmt der Landkreis Passau nach wie vor Wohnraumangebote mit angemessenem Mietzins entgegen. Wohnungsbesitzer, die entsprechende Wohnungen zur Verfügung stellen wollen, finden ein entsprechendes Formular und Kontaktdaten unter www.landkreis-passau.de/ukraine-hilfe. Hier finden sich auch Kontaktdaten für weitere Hilfsangebote (zum Beispiel Dolmetscherdienste).