Der Winter rückt näher und die Zahl der Coronapatienten in den Krankenhäusern steigt wieder spürbar an. Eine Entwicklung, von der man dank Impfstoff gehofft hatte, dass sie der Vergangenheit angehört. Die aktuellen Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache.
"Wir haben auf den Intensivstationen die gleichen Fallzahlen wie im vergangenen Jahr um diese Zeit erreicht", sagt Roland Engehausen, Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft.
Engehausen und seine Kollegen sind von dem Ausmaß überrascht. Durch die Verfügbarkeit von Impfstoffen ging man von einem deutlichen Rückgang der Fallzahlen im Vergleich zum Winter 2020/2021 aus. Einmal mehr sei der Sommer in Sachen Pandemieprävention verschlafen worden, kritisiert er. "In den letzten Wochen wurde überall gelockert und der Eindruck vermittelt Corona sei vorbei, die Pandemie geschafft und das normale Leben zurück." Die Menschen achteten weniger auf Hygienemaßnahmen, wurden leichtsinniger. "Leider ist die Impfquote in Bayern dafür zu niedrig. Sie liegt gut 20 Prozent unter den Werten in Norddeutschland." Nur rund zwei Drittel der Erwachsenen im Freistaat, die sich impfen lassen können, haben es bislang auch getan.