Passau
50 Junglehrer für Stadt und Landkreis Passau vereidigt

07.09.2020 | Stand 20.09.2023, 23:08 Uhr
Hans Nöbauer

Exakt 50 Junglehrkräfte für Stadt und Landkreis Passau sind am Montag in der X-Point-Halle vereidigt worden. −Foto: Hans Nöbauer

Insgesamt 12233 Grund- und Mittelschüler haben am Dienstag in Stadt und Landkreis Passau ihren ersten Schultag nach den Ferien. Exakt 50 Junglehrkräfte wurden am Montag mit Abstand in der Kohlbrucker X-Point-Halle feierlich für den zweijährigen Vorbereitungsdienst in Stadt und Landkreis Passau vereidigt. Die Zahl 50 bedeutet eine Steigerungsrate gegenüber dem Vorjahr von knapp zehn Prozent.

Auch bei den Schulanfängern gibt es eine Steigerung: Mit 2029 Kindern tragen trotz des zwischenzeitlichen Einschulungskorridors 41 Buben und Mädchen mehr als letztes Jahr ihre Schultüten ins Klassenzimmer. Unterrichtet werden die Grund- und Mittelschüler von insgesamt 1070 Lehrkräften – dazu kommen weitere 146 Pädagogen im privaten und kirchlichen Schulbereich. Gut ein Fünftel aller Schüler weist einen Migrationshintergrund auf – das bedeutet eine Zuwachsrate von 373 Kindern.

"Langfristig besteht speziell im Mittelschulsektor ein sehr hoher Lehrkraftbedarf, wofür auch entsprechende Anreize geschaffen werden", sagte Leitender Schulamtsdirektor Werner Grabl. Deren Teilnehmer absolvierten nämlich bereits ab dem ersten Tag ein Beamtenverhältnis auf Probe in der Besoldungsgruppe A12. Der gegenwärtige Grundschulengpass werde sich bis Mitte des Jahrzehnts abbauen, so Grabl. Immer mehr Frauen unterrichten in der Grundschule: Ihren Beamteneid hatten gestern immerhin 30 Pädagoginnen, aber lediglich drei Männer abgelegt. "Vom Unterrichts-Auftakt weg geht’s pädagogisch so richtig zur Sache", betrachtete Oberbürgermeister Jürgen Dupper gestern in der "spartanisch nüchternen X-Point-Halle" den Unterrichtsbeginn für "sichtlich motivierte Junglehrkräfte nicht nur als deren großen Tag, sondern vor allem auch ebenso wichtigen wie richtigen Schritt ins Leben". Allen Neu-Pädagogen maß der Passauer Rathaus-Chef gerade auch bei der Vermittlung mitunter vernachlässigter gesellschaftlicher Grundwerte große erzieherische Bedeutung für die anvertrauten Schützlinge bei, denen die frisch gebackenen Lehrkräfte das nötige Rüstzeug für ein selbstbestimmtes berufliches Leben, aber auch als anständige Menschen mitgeben müssten.

"Wissensvermittlung kann vom Prinzip her am besten nur durch direkten Unterrichtskontakt mit den jeweiligen Lehrpersonen erfolgen", sagte Landrat Raimund Kneidinger – in Erinnerung an die Digitalschulerfahrungen von seinen beiden neun- und elfjährigen Töchtern, denen ein tags zuvor beschaffter neuer Drucker aus der Mailflut-Patsche geholfen habe.

"Positive Beziehung zu den Kindern aufbauen, dabei jedoch professionelle Distanz bewahren, Konsequenz zeigen und nicht zu viel Stoff in die ersten Stunden packen": Diese selbst lange Jahre erprobten Unterrichtstugenden gab Landkreis-Personalratsvorsitzender Rektor Bernd Reischl aus Untergriesbach auch in Namen seiner städtischen Amtskollegin Rektorin Rosa Hansbauer von der Grundschule St. Anton den Junglehrkräften mit auf den künftigen Unterrichtsweg.

Vor einem "wunderschönen, erfüllten Beruf" nahm Grundschul-Seminarrektorin Dr. Sabine Ragaller den hervorragend ausgebildeten Junglehrkräften Ängste vor dem Praxis-Schock. Nach dem theoretisch-wissenschaftlichen Studienarbeiten sei nun Lesen, Schreiben, Rechnen, Singen, Malen und Spielen, mitunter aber auch Streitschlichten mit größtenteils fröhlich unbekümmerten Kindern angesagt, was jedoch auch einer "großen Professionalität und Fachkompetenz" bedürfe, die während des zweijährigen Vorbereitungsdienstes in Theorie und Praxis optimiert" würden, wie die Seminarrektorin keineswegs verhehlen wollte.

ERSTE DIENSTORTEGrundschule: Daniela Anetsmann (Wegscheid), Lea Babl (Vilshofen), Nina Breitenfellner (Büchlberg), Aline Büttner (Fürstenzell), Anna Düwel (Bad Griesbach), Kristin Fohler (Passau/Grubweg), Cindy Gieß (Fürstenzell), Immanuel Gradwohl (Ortenburg), Anna-Maria Gutsmiedl (Salzweg), Antigona Jashari (Hoti) (Rotthalmünster), Carina Huber (Ruhstorf), Andreas Höng (Passau-Grubweg), Lisa Katzinger (Schaibing), May-Britt Koll (Pocking), Katharina Kölb (Bad Griesbach), Christina Lehner (Passau-Neustift), Christina Leyerseder-Wiltschko (Passau-Haidenhof), Julia Loibl (Vilshofen), Alina Meindl (Fürstenzell), Jacqueline Müller (Hauzenberg), Patricia Obieglo (Alkofen), Stefanie Salzinger (Passau-St. Nikola), Antonia Schröger (Eging am See), Laura Schulte (Aunkirchen), Viktoria Seiberl (Bad Füssing), Shari-Lee Seibold (Passau-Haidenhof), Carina Stockinger (Untergriesbach), Laura Thaler (Hutthurm), Nemanja Volic (Aldersbach), Maria-Theresia Wagner (Windorf), Rebecca Wassmundt (Pocking), Teresa Weishäupl (Witzmannsberg), Antonia Wimberger (Neukirchen vorm Wald).
Mittelschule: Marius Dadlhuber (Rotthalmünster), Julian Dorfner (Hauzenberg), Alexander Eichinger (Untergriesbach), Bastian Haydn (Hauzenberg), Beate Höcker (Vilshofen), Laura Oberhansl (Untergriesbach), Patricia Öller (Tittling), Elena Pinker (Pocking), Anja Probst (Aidenbach), Alexandra Schmierl (Hutthurm), Florian Springer-Ferazin (Bad Griesbach), Jasmin Weber (Passau-St. Nikola).
Fachlehramtsanwärter: Thomas Höfler (MS Passau-St. Nikola), Natalia Kopp (MS Hauzenberg)
Förderlehreranwärterin: Sophia Beuthner (MS Passau-Neustift)
Anpassungslehrgang: Katarzyna Fohrer (GS Passau-Grubweg), Anna Schmid (GS Hutthurm).