Ortenburg
50 Jahre Freude am Priesterberuf

Alois Graf, der ehemalige und langjährige Pfarrer von Ortenburg, feierte Jubiläum

16.07.2021 | Stand 20.09.2023, 23:58 Uhr

Im Anschluss an den Gottesdienst kamen vor der Kirche zusammen v.l. Bürgermeister Stefan Lang, Roland Öller, BGR Alois Graf, seine langjährige Haushälterin Marianne Iglhaut und Musikerin Eugenie Erner. – F.: Schäufl

50 Jahre im priesterlichen Dienst: Dieses Jubiläum hat Alois Graf Anfang Juli gefeiert. Und er tat es – wen wundert es – an seiner alten Wirkungsstätte in Ortenburg.

Als er zu Beginn des festlichen Gottesdienstes zusammen mit dem amtierenden Pfarrer Anton Haslberger über das Hauptportal das Gotteshaus an der Lindenallee betrat, grüßte er mit verschmitzt lächelnden Augen über der weißen Atemschutzmaske die anwesenden Gottesdienstbesucher, die bedingt durch die Corona-Auflagen nicht alle in der Kirche einen Platz fanden.

Während der liturgische Dienst durch die Reihen zum Mittelaltar schritt, ertönte eine bekannte Melodie des Komponisten Henry Mancini, dargeboten von den Organistinnen und Sängerinnen Maria Teresa Süß und Eugenie Erner an der Orgel bzw. am Saxophon.

In seiner Laudatio im Anschluss an die eucharistische Eröffnung skizzierte Pfarrer Haslberger das langjährige Wirken von Pfarrer Graf im noch kleinen, überschaubaren Pfarrverband aus Dorfbach und Ortenburg. Weil ein kleines Geschenk an so einem Tag nicht fehlen durfte, überraschte er den Jubilar mit einer Orgelpatenschaft; das tiefe G der Manualstimme Bourdun 16’, angelehnt an den Familienname Graf, verantwortet nun der Jubilar, passend dazu untermalte eben dieser Ton die Geschenkübergabe.

"Ich habe Freude an meinem Beruf", fasste Pfarrer Alois Graf im Rückblick auf 50 Jahre im Priesterberuf während der Predigt sein bisheriges Wirken zusammen. Dazu knüpfte er geschickt an die Lesung aus dem 1. Buch der Weisheit an, als er den Satz "Gott hat den Tod nicht gemacht … zum Dasein hat er alles geschaffen" erneut vorlas. Mit unverkennbarer Stimme und Gestik zog er damit Parallelen zu seinem eigenen Leben.

Unverwechselbar war auch der Impuls zum Agnus Dei, als er die Gemeinde mit "Allen alles verzeihen" zum Nachdenken aufforderte. Diese schier einfachen Gedanken waren ein steter Begleiter als aktiver Priester in Ortenburg, ein Markenzeichen Grafscher Theologie, in verständlicher Sprache christliche Werte auf den Punkt zu bringen.

Zum Abschluss des Gottesdienstes dankte Alois Graf den Gottesdienstbesuchern für ihr Kommen und der Pfarrei Ortenburg für die Organisation der Feier. Den Kirchenmusikerinnen, die kurz zuvor noch das Lascio ch'io pianga von Georg Friedrich Händel einfühlsam aufgeführt hatten, zollte er Respekt mit dem Spruch "Musik ist das Fenster in den Himmel", dem sich ein Applaus der Kirchengemeinde anschloss.

Mit zwei Strophen von "Großer Gott wir loben dich", endete der Gottesdienst. Zahlreiche Gottesdienstbesucher nutzten nach Verlassen der Kirche die Möglichkeit zu einem kurzen Gespräch mit dem ehemaligen Pfarrer und dessen langjährigen Haushälterin Marianne Igelhaut.

− va