Burghausen
2G-Plus macht Theater für die Jugend das Leben schwer – Verlosung von vier mal drei Tickets

15.12.2021 | Stand 20.09.2023, 21:19 Uhr

Mario Eick hat die Freikarten Anfang der Woche in das Altöttinger Klinikum gebracht. −Foto: Schmitzer/InnKlinikum, Banfic

Verkehrte Welt beim Theater für die Jugend und seinem geheimnisvollen Adventskalender, den es seit 1. Dezember täglich dreimal in der Studienkirche St. Josef aufführt. Zum achten Mal findet der Kalender, in dem Schauspieler Märchen vortragen, bereits statt. Und bislang war es immer so, dass die Vorstellungen zu Beginn der Adventszeit nicht so gut besucht waren und die Auslastung gegen Ende immer besser wurde. Kaum ein freier Platz war dann mehr zu bekommen.

Heuer ist das anders, wie künstlerischer Leiter Mario Eick und Simone Sommer berichten. "Die erste Woche war unglaublich gut", sagt Sommer. Viele hätten aufgrund der Inzidenzlage gefragt, ob die Vorführungen stattfinden und sich dann riesig gefreut, dass es so ist. Nun werde das Publikum zurückhaltender. Die 40 Plätze, die unter Corona-Auslastung in der Kirche pro Vorführung zur Verfügung stehen, seien nur selten alle besetzt. Vier Termine mussten ausfallen, weil keine Besucher kamen. Ein Grund dafür sei laut Sommer und Eick die Testpflicht, gilt doch bei allen Veranstaltungen 2G-Plus. Bei einer begrenzten Zahl an kostenlosen Corona-Schnelltests überlege man schon zweimal, ob man das Kontingent für eine Theatervorstellung nutzt, zeigt Mario Eick Verständnis. Simone Sommer hat darüber hinaus erfahren, dass sich einige Besucher jetzt, kurz vor Weihnachten, nicht mehr zum Testen trauen. Nicht, dass das Ergebnis positiv lautet und sie dann nicht Weihnachten feiern dürfen. Allerdings hat sie auch die Erfahrung gemacht: "Die die da waren, waren ein tolles Publikum und richtig begeistert." Dass nun seit gestern die Testpflicht für "Geboosterte" wegfällt, ist für das Theater eine Erleichterung und die Hoffnung, dass womöglich doch noch mehr Zuschauer kommen.

Die freien Plätze versucht das Theater für die Jugend darüber hinaus mit einer Klinik-Aktion zu füllen. Mehr als 100 Freikarten hat es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kliniken in Altötting und Burghausen für den "geheimnisvollen Adventskalender" gespendet. Mario Eick möchte damit den Klinikbeschäftigten, die in der Corona-Pandemie seit vielen Monaten die Menschen versorgen, eine vorweihnachtliche Freude machen.

Verlosung von vier Kartenpaketen

Auch eine Verlosung in Kooperation mit dem Anzeiger gibt es. Wer eins von vier Kartenpaketen, bestehend aus drei Tickets, bekommen möchte, soll sich bis Freitag, 17. Dezember, 12 Uhr, per E-Mail an red.burghausen@ pnp.de wenden und das Stichwort "Adventskalender" angeben. Die Gewinner werden dann in der Samstagsausgabe bekanntgegeben. Die Karten, die für jede Vorstellung eingesetzt werden können, werden an der Theaterkasse am Stadtplatz hinterlegt.

Dass Besucher kommen, ist für das kleine Theater immens wichtig. Gerade arbeite es nicht kostendeckend. Eigentlich hätte es an fünf Standorten spielen sollen: in Pfarrkirchen, Eggenfelden, Dingolfing, München und Burghausen. Nur in Burghausen konnten die Vorführungen realisiert werden. Mario Eick ist es obendrein wichtig, dass die Schauspieler – vier feierten heuer beim Adventskalender Debüt – bezahlt werden. Sie müssten schon genug unter den Corona-Ausfällen leiden, das will Eick etwas abfedern. Und neben den Hilfszahlungen seien freilich die Ticketeinnahmen ein wichtiges Standbein für das Theater.

Im Adventskalender

Hinter dem 16. Türchen des geheimnisvollen Adventskalenders des Theaters für die Jugend steckt heute Alla Kiperman alias Margarita, das Blumenkind. In der Studienkirche St. Josef wird sie um 16.30, 17.30 und 18.30 Uhr das Märchen "Das Sternenkind" lesen. Zur Geschichte: Issar ist ein ungeliebter kleiner Stern, weil er ganz anders als alle anderen Sterne ist, bis er schließlich in der Heiligen Nacht eine Welt vor der Dunkelheit bewahrt und zur Belohnung als Menschenkind geboren wird.

− jor/red