Schönau am Königssee
21-Jähriger im Bereich Watzmann vermisst: Polizei sucht mit Foto

12.10.2020 | Stand 21.09.2023, 6:44 Uhr

Ein 20-Jähriger wird seit Freitag im Bereich des Watzmanns vermisst. Die Suche mit Hubschrauber und Drohne gestaltet sich schwierig, da die Berge im Nebel liegen. −Foto: Symboldbild BRK BGL

Ein 21-jähriger Trailrunner ist seit Freitag im Bereich der Watzmann-Wiederroute oder des kleinen Watzmanns vermisst. Das hat die Polizei Berchtesgaden mitgeteilt.

Valentin Wappler aus Untermeitingen reiste am Freitag alleine von München aus an, um den Watzmann zu besteigen. Er ist ein erfahrener Trailrunner, der bereits die Watzmannüberschreitung an einem Nachmittag gegangen ist. Sein Auto hatte der 21-Jährige am Parkplatz Hammerstiel geparkt.

Wie die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dürfte sich Wappler entweder im Bereich der Wiederroute, oder des kleinen Watzmanns befinden. Am frühen Freitagnachmittag hatte er noch seiner Mutter geschrieben, heißt es vonseiten der Polizei. Die Suche nach dem jungen Mann läuft seit Sonntagfrüh unter erschwerten Bedingungen, denn für den Hubschraubereinsatz war es bislang zu nebelig.

Großaufgebot an Einsatzkräften fand keine Hinweise

Rund 30 Einsatzkräfte der Bergwachten Ramsau und Berchtesgaden, des Technikbusses der Bergwacht-Region Chiemgau und der BRK-Wasserwacht Berchtesgaden suchten auf Anforderung der Polizei den Sonntag über das Watzmann-Gebiet zu Fuß, mit einer Drohne und mit Ferngläsern ab, wobei Nebel, Schneefall und stellenweise hüfthoher Schnee die Suche erheblich erschwerten. Sie kontrollierten die Almen und Schutzhütten und mehrere Gipfel- und Wandbücher, fanden aber keine konkreten Hinweise auf den Vermissten.

Suchtrupp kämpfte mit teils hüfthohem Schnee

Die BRK-Wasserwacht suchte den Rinnkendlsteig vom Wasser aus per Fernglas ab und brachte Einsatzkräfte per Boot nach Sankt Bartholomä, die über die Eiskapelle in Richtung Ostwand-Einstieg und über den Neiger nach Salet gingen. Weitere Trupps stiegen zum Mooslahnerkopf und weiter in Richtung Kleiner Watzmann auf, wobei sie wegen der widrigen Verhältnisse auf Höhe des Gendarms umkehren mussten. Im Watzmannkar und in Richtung der Watzmannkinder kamen die Trupps aufgrund des zum Teil hüfthohen Schnees nur sehr langsam voran. Eine zusätzliche Mannschaft war am Watzmannhaus (Falzkopf) und in Richtung Hocheck unterwegs; weitere Einsatzkräfte im Wimbachgries, am Südspitz-Abstieg und im Gebiet zwischen Kühroint, Herrenroint, Schapbach, Grünstein-Abstieg und Mitterkaseralm, wobei sie aus der Luft vom Drohnen-Team des Technikbusses unterstützt wurden. Der Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht kümmerte sich während der Suche um die Eltern des Vermissten.

Polizei hofft auf Hinweise

Laut Polizei ist der Gesuchte wahrscheinlich mit einer braunen Berghose, einer orangen Daunen- und Regenjacke und entsprechenden Bergschuhen bekleidet. Nachdem am Sonntag bereits mehrere Suchmannschaften der Bergwacht im Einsatz waren, wird am Montag versucht, bei entsprechenden Sichtverhältnissen auch mit dem Hubschrauber und einer Drohne im tief verschneiten Watzmanngebiet weiter zu suchen. Derzeit liegen die Berge noch im Nebel.

Wer Hinweise auf den Aufenthalt des Vermissten geben kann, soll sich an die Polizeiinspektion Berchtesgaden unter ✆08652/94670 wenden.

− pnp