Röhrnbach
19 Jahre Bürgermeister, 36 Jahre Marktrat: Josef Gutsmiedl zieht Bilanz

30.04.2020 | Stand 19.09.2023, 6:42 Uhr

Josef Gutsmiedl übergibt sein Amt in einem nicht komplett sanierten Rathaus – weil es wegen der Corona-Pandemie Engpässe bei den Zulieferern der Handwerksbetriebe vor Ort gegeben hat. "Die energetische Sanierung mit Schaffung der Barrierefreiheit wird wohl erst in vier bis sechs Wochen abgeschlossen sein", so das scheidende Marktoberhaupt. −Foto: PNP

Bürgermeister Josef Gutsmiedl ist das dienstälteste Gemeindeoberhaupt im südlichen Landkreis: 19 Jahre lang stand der Außernbrünster an der Spitze der Marktgemeinde Röhrnbach – denn er trat schon am 1. Mai 2001 die Nachfolge von Josef Eder an, der aus gesundheitlichen Gründen sein Amt ein Jahr vor dem Ende der Legislaturperiode hatte aufgeben müssen. Ab 1. Mai 2020 ist der 65-Jährige im Ruhestand. Im Gespräch mit der PNP zieht Gutsmiedl Bilanz.

Herr Gutsmiedl, 19 Jahre waren Sie Bürgermeister: Was überwiegt zum Abschied, die Vorfreude auf den Ruhestand oder die Wehmut des Abschieds?
Josef Gutsmiedl: Nach 19 Jahren als Bürgermeister und insgesamt 36 Jahren im Gemeinderat wird es Zeit, Abschied zu nehmen. Ich freue mich auf diesen neuen Lebensabschnitt, gleichzeitig bin ich sehr dankbar, dass ich in den letzten Jahrzehnten die Möglichkeit hatte, zu gestalten und meinen Beitrag zur Entwicklung der Gemeinde leisten konnte.

Was war das schönste Erlebnis in Ihrer Amtszeit – welche Begegnung ist Ihnen besonders positiv in Erinnerung geblieben?
Gutsmiedl: Sich für ein Erlebnis zu entscheiden fällt mir schwer. Gerne denke ich an die Besuche der Schülerinnen und Schüler aller 4. Klassen mit ihren Lehrkräften im Rathaus. Dort fand dann die erste "Marktratssitzung" mit Protokoll etc. statt. Das rege Interesse der Kinder an der Gemeinde, den Dörfern und Wohngebieten, ihre interessierten Fragen, zum Beispiel warum ich Bürgermeister werden wollte und ob die Gemeinde viel Geld hat, bleiben mir in Erinnerung.

Auch die Ausflüge mit den Seniorenclubs waren stets eine Freude und gaben mir Gelegenheit zu Gesprächen und zum Austausch mit der älteren Generation.

Unvergessen bleibt mir das Brückenfest mit Segnung zum Abschluss der Sanierung der Steinbogenbrücke bei Bruckmühle. Bei der Brücke handelt es sich um ein historisches Bauwerk, das den Status eines nationalen Denkmals bekommen hat.

Und an was und an wen denken Sie eher ungern zurück?
Gutsmiedl: An die Unwetter mit Hochwasser, die Schneekatastrophe oder die Trockenheitsjahre, die immer öfter eintreten. Die Hochwasserereignisse 2002, 2013 und 2016 brachten unter anderem im Osterbachtal immense Schäden in den Betrieben und an den öffentlichen Einrichtungen. Man steht bei diesen Naturereignissen machtlos daneben.

− chs

Das gesamte Interview lesen Sie am 1. Mai im Waldkirchner Lokalteil der Passauer Neuen Presse.