Plattling
177 mal pure Freude dank der Wunschzettel-Aktion

22.12.2021 | Stand 20.09.2023, 6:30 Uhr

177 Geschenke und Schoko-Nikoläuse überreichte das Christkindl am Dienstag vor den Räumen des Kinderschutzbundes Plattling-Deggendorf. −Foto: Bauer

"Darf ich das Geschenk schon öffnen?", fragt ein Mädchen, als es am Dienstag ein Päckchen aus den Händen des Plattlinger Christkindls annimmt. "Zu Hause", antwortet die Mutter. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht hält das Mädchen das Geschenk fest, fragt sich wohl, was drin sein wird. Eine Puppe, ein Stofftier oder doch etwas ganz anderes?

Kunden erfüllen Herzenswünsche

"Die Geschenke sind sehr individuell", erklärte Elvira Wudy-Engleder, stellvertretende Vorsitzende des Kinderschutzbundes Deggendorf-Plattling, bei der großen Bescherung, mit der alljährlich die Wunschzettel-Aktion endet. In der Vorweihnachtszeit stand ein Christbaum im Globus-Einkaufsmarkt. An diesem waren Wünsche zahlreicher Kinder angebracht. Kunden konnten diese dann erfüllen. Als Grenze galt die Marke von 30 Euro. Das hinderte viele nicht daran, für den guten Zweck mehr zu bezahlen. Auch legten manche Spender einen Brief mit aufmunterten Worten und ihrer Telefonnummer bei, falls die Kinder noch mehr Hilfe benötigen, teilte Silvia Scholz-Nothaft vom Globus kürzlich mit. Diese übergab die Geschenke am Montag an Daniela Engl, Lisa Meineck und Birgit Roth vom Kinderschutzbund.

Ein Kind wünschte sich zum Beispiel einen Hund. Nur sei dies nicht möglich. Die Wohnung ist zu klein. Deshalb hoffte das Kind auf ein Stofftier. Die Kinder gestalteten die Wunschzettel sehr ausführlich. Sie nannten nicht nur ihre Herzenswünsche, sondern erzählen dazu auch Geschichten und malten Bilder, um dem Christkindl eine Freude zu bereiten. Auch Stiefel für den kalten Winter standen auf einem Wunschzettel.

"Finanzielle Lage einiger Familien wird schlechter"

Dieses Jahr wurden 177 Wünsche erfüllt. 2020 waren es 128. "Die finanzielle Lage einiger Familien wird schlechter", führte Wudy-Engleder als Grund an. Kurzarbeit während der Pandemie oder gar der Verlust des Arbeitsplatzes schmälern die Einkommen. Viele wenden sich an den Kinderschutzbund, um Hilfe zu bekommen. Das erschöpfe auch das Budget, so Wudy-Engleder.

Um die 150 Kunden nutzten die Möglichkeit, Gutes zu tun. Besonders hervorzuheben war ein anonymer Spender, der die letzten 28 Wünsche finanzierte. Zusätzlich spendierte dieser noch für jedes Kind einen Schoko-Nikolaus.