Simbach
144 Einsätze: Das Jahr 2021 bei der Feuerwehr

23.01.2022 | Stand 21.09.2023, 7:14 Uhr

Solche Bilder des Simbachs lassen den Inntalern kurz den Atem stocken: Am 7. August hatte ein Unwetter den Bach erneut anschwellen lassen. Viele Bäume wurden entwurzelt. −Foto: Feuerwehr Simbach

Zwei heftige Unwetter über dem Stadtgebiet, vier Einsätze für den Ölwehrzug, zahlreiche ausgelöste Brandmeldeanlagen: Das Jahr 2021 ist seit wenigen Tagen auch für die Feuerwehr Simbach Geschichte – wieder ein Jahr, das durch die Corona-Pandemie beeinflusst wurde, wieder ein Jahr, in welchem der Übungsbetrieb zeitweise eingestellt werden musste. Jedoch wurde die Simbacher Wehr trotz der Pandemie nicht von Einsätzen verschont.

Insgesamt wurden die Einsatzkräfte der Innstadt im vergangenen Jahr zu 144 Einsätzen gerufen, davon wurden 104 von der ILS Passau alarmiert. Die Feuerwehr hat dazu eine Jahresstatistik aufgestellt – gegliedert in verschiedene Kriterien:

"Wie in 2020 wurden wir auch im Jahr 2021 von größeren Bränden verschont. Jedoch wurden wir 21 mal nach dem Stichwort B BMA (ausgelöste Brandmeldeanlage) zu sieben unterschiedlichen Objekten im Stadtgebiet alarmiert, was 15 Prozent der gesamten Einsätze entspricht. Nach dem Stichwort B3 bzw. B3 Person (kleinere Brände, wie zum Beispiel ein brennender Topf in der Küche) wurden wir im vergangenen Jahr elf Mal angefordert." Hervorzuheben sei hier der Zimmerbrand im Ortsteil Steghäuser, bei welchem nur durch das schnelle Eingreifen eines Nachbarn ein größerer Brand verhindert werden konnte.

Auch Unfälle in Zusammenhang mit Gas

Die Einsätze im Bereich der atomaren, biologischen und chemischen Gefahren (ABC) machten vier Prozent der Einsätze aus. Zu diesen zählt unter anderem der Chlorgasaustritt in der Rottal-Terme in Bad Birnbach, bei welchem der Gefahrgutzug des Landkreises Rottal-Inn alarmiert wurde. Aber auch eine abgerissene Gasleitung in der Bachstraße sowie ein Gasaustritt in einem Betrieb im Gewerbegebiet Atzing I forderten die Simbacher.

Die Einsätze zur technischen Hilfeleistung entsprachen dem Großteil aller im Jahr 2021, nämlich 65 Prozent. Hierunter fallen unter anderem Verkehrsunfälle, wie ein tödlicher Mitte November. In Erinnerung bleiben wird aber auch der Einsatz am 23. Dezember, als sich auf der Bundesstraße zwischen den Einschleifungen Simbach-Mitte und Kirchdorf aufgrund von Glatteis fünf Verkehrsunfälle ereigneten.

Aber auch die beiden Unwetter, die am 29. Juni und am 7. August über das Stadtgebiet zogen und insgesamt über 120 Einsatzstellen bescherten, zählen zu den THL-Einsätzen. Diese konnten nur mit der Unterstützung weiterer Feuerwehren und des THW abgearbeitet werden. "Von Unwettern wurden im vergangenen Jahr aber auch andere Gemeinden in unserem Landkreis nicht verschont. So wurden wir je einmal im Rahmen des Moduls Ölwehr mit unserem Ölwehrzug in den Markt Bad Birnbach und die Gemeinde Egglham zur Beseitigung von Ölschäden angefordert", heißt es im Bericht.

Der Ölwehrzug wurde 2021 aber noch zwei weitere Male alarmiert. "Einmal wurden wir Mitte Juni nach Mödlsbach in der Gemeinde Johanniskirchen gerufen, wo nach dem Brand in einem Palettenwerk Öl in einen Bach gelangte. Ein anderes Mal wurden wir Anfang August im Rahmen des Hilfeleistungskontingents Ölwehr in den schwer von der Flut im Juli betroffenen Landkreis Ahrweiler angefordert."

Im Landkreis Ahrweiler waren die Simbacher bereits Ende Juli im Einsatz. Denn im Rahmen eines Hilfeleistungskontingents machte sich ein Teil der Mannschaft mit zwei Fahrzeugen auf den Weg nach Rheinland-Pfalz, um die Schäden des Hochwassers zu beseitigen.

81 Prozent der Einsätze in der Stadt

Gliedert man die 144 Einsätze nach Orten, in denen sie sich ereigneten, überwiegt selbstverständlich die Stadt Simbach mit 81 Prozent, da dies unser eigener Zuständigkeitsbereich ist. An zweiter Stelle mit neun Einsätzen und damit sechs Prozent liegt die Gemeinde Kirchdorf. Die Auslöser für die Einsätze in Kirchdorf waren sehr unterschiedlich und reichten von einem Gasgeruch über einen gemeldeten Kellerbrand bis hin zu einem Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person. "Bemerkenswert ist auch, dass wir im vergangenen Jahr öfter im über 600 Kilometer entfernten Landkreis Ahrweiler im Einsatz waren, als im direkt benachbarten Kirchberg."

Auch die Verteilung der Einsätze auf die zwölf Monate hat die Feuerwehr unter die Lupe genommen. Auffallend ist hier der große Unterschied zwischen den einzelnen Monaten. "Wurden wir im August zu 47 Einsätzen gerufen, so waren es im Oktober lediglich drei. Die hohe Anzahl an Einsätzen im August liegt vor allem am Unwetter, welches Anfang August über das Stadtgebiet zog. Erwähnenswert ist auch, dass wir im Juli in einem Zeitraum von sieben Tagen (17. Juli bis 23. Juli) zu sieben Einsätzen alarmiert wurden."

Die Verteilung der Einsätze auf die Wochentage wurde ebenfalls aufgelistet. Auch hier sind zwischen den einzelnen Wochentagen große Differenzen festzustellen. "An Dienstagen und Samstagen wurden wir nämlich zu je 34 Einsätzen alarmiert, wohingegen es an Donnerstagen nur neun Mal hieß: Hier Leitstelle Passau mit Einsatz für die Feuerwehr Simbach..."

Welches Fahrzeug am häufigsten ausrückte – auch dieser Frage gingen die Kameraden nach. Dabei wird deutlich, dass der Einsatzleitwagen (ELW 1) sowie der Florian Simbach 40/1 (bis April: LF 16/12; ab Mai ein HLF 20) bei den meisten Einsätzen ausrückten. "Unser Einsatzleitwagen war bei 83 Einsätzen und somit 58 Prozent aller Einsätze dabei. Insgesamt kann man feststellen, dass wir zu jedem Einsatz durchschnittlich mit zwei Fahrzeugen ausrückten."

− red