Wer schafft den direkten Klassenerhalt?
Ziel Platz 10: Darum gehen Hohenau UND Eberhardsberg zuversichtlich ins Saisonfinale

20.05.2022 | Stand 19.09.2023, 3:17 Uhr

Im Fernduell um den letzten Nichtabstiegsplatz: Hohenau um Jakob Moosbauer (links) und Eberhardsberg mit Pascal Herold. −Foto: M. Duschl

Vor dem Fernduell um den direkten Klassenerhalt in der Kreisliga Passau ist eines klar: Es wäre naiv, sich allein auf die nackten Zahlen zu verlassen. Natürlich spricht vieles für den SV Hohenau. Und wenig für die DJK Eberhardsberg. Doch entschieden ist das Rennen um Platz 10 deswegen lange nicht. Dafür hatte diese Saison zu viele Überraschungen parat.

Die Ausgangslage: Hohenau reicht im Heimspiel gegen Tiefenbach ein Punkt zur Rettung. Nur bei einer Niederlage entkommt Eberhardsberg der Relegation noch. Dazu müssen die Borussen in Ortenburg gewinnen. Dank des besseren Direktvergleichs würden sie an den Lusenkickern vorbeiziehen (1:1, 2:1).

Spannung wollen sie in Hohenau gar nicht aufkommen lassen, erklärt Abteilungsleiter Thomas Fürst. "Wir haben es in eigener Hand, diese schwierige Saison versöhnlich zu beenden." Dass bereits ein Zähler reichen würde, schiebt er sofort beiseite: "Auf Remis zu spielen, kommt nicht in Frage. Wir wollen gewinnen." Die Vorzeichen scheinen günstig: Zuhause ist Hohenau noch ungeschlagen, im Frühjahr holte man auf eigener Anlage 13 von 15 möglichen Punkten. Genügend Selbstvertrauen ist also da. Und für Gegner Tiefenbach geht es tabellarisch um nichts mehr. Ein Vorteil? "So würde ich das nicht sehen. Die Tiefenbacher können befreit aufspielen. Also werden wir versuchen, sie erst gar nicht ins Spiel kommen zu lassen", gibt Fürst die Marschroute vor.

Freilich weiß der 39-Jährige, dass auch die Psyche eine Rolle spielen wird. "Der Druck lastet schon eher auf uns. Aber das ist seit Wochen so. Die Mannschaft kann damit umgehen", ist Fürst guter Dinge.

Zuversicht herrscht auch in Eberhardsberg. Trainer Reinhard Völdl ist ziemlich gut gelaunt für einen Trainer, dessen Team im Abstiegskampf steckt. "Hätte mir im Winter einer gesagt, dass wir am Ende um die Relegation spielen, hätte ich das sofort unterschrieben." Völdl ist hörbar stolz auf die Entwicklung seiner Mannschaft. "Wir haben uns gut verstärkt, aber auch rundherum ist das Mannschaftsgefüge gewachsen. Jeder Spieler hat sich verbessert." Im Frühjahr holte die Borussia 16 Punkte – nur drei weniger als Meister Perlesreut.

Daher ist Völdl voller Zuversicht: "Hohenau hat etwas zu verlieren, wir können nur gewinnen. Ich bin überzeugt, dass wir unsere Hausaufgaben machen. Und dann hoffen wir, dass Tiefenbach nochmal Vollgas gibt." Seine eigene Mannschaft muss er nicht groß anspornen, glaubt der 50-Jährige: "Die Jungs sind hochmotiviert. Sonst hätten sie im Frühjahr nicht so eine Serie hingelegt."

Sollte der Schlussspurt am Ende "nur" für die Relegation reichen, wäre das für Völdl kein Misserfolg. "Dann müssen wir nicht in die Relegation – wir dürfen." Nebenbei tüftelt der 50-Jährige längst an Plan B. Mögliche Relegationsgegner hat er schon ausgespäht, entsprechende Rückschlüsse gezogen. Es bleibt abzuwarten, ob Völdl diese Pläne aus der Schublade holen muss. Möglicherweise hat der letzte Spieltag noch eine Überraschung parat.

− akr/red

26. und letzter Spieltag / Samstag, 16 Uhr: Perlesreut – SG Thyrnau/Kellberg (Hinspiel 0:1), Hauzenberg II – Karpfham (0:x), Ortenburg – Eberhardsberg (0:1), Hohenau – Tiefenbach (2:2), Vilshofen – Hintereben (1:0), Neßlbach – Tittling (1:1).