Landkreis Deggendorf
Wochenenddienst der Ärzte wird neu geregelt

15.06.2018 | Stand 18.09.2023, 2:53 Uhr

Derzeit wird bayernweit der Bereitschaftsdienst der niedergelassenen Ärzte neu geregelt. Im Landkreis Deggendorf wird sich für Patienten vergleichsweise wenig ändern, es wird weiterhin eine zentrale Anlaufstelle am Klinikum geben. Ob es für die Ärzte besser oder schlechter wird – darüber gehen die Ansichten weit auseinander.

In der Vergangenheit haben sich die niedergelassenen Ärzte außerhalb der regulären Sprechzeiten mit einem Bereitschaftsdienst in ihren Praxen abgewechselt. Dieses Angebot ist nicht für Notfälle gedacht, die vom Rettungsdienst oder der Notaufnahme des Klinikums abgedeckt werden, sondern für Patienten, die sich nicht sicher sind, ob eine Behandlung warten kann, bis ihr Hausarzt die Praxis wieder öffnet.

Weil es auf dem Land immer weniger Ärzte gibt, wurden die Gebiete, in denen gemeinsam Bereitschaftsdienst gemacht wurde, immer größer, die Wege für die Patienten immer weiter. Deshalb haben die Ärzte im Landkreis vor zweieinhalb Jahren umstrukturiert. Es wurde ein Verein gegründet, der am Klinikum Räume angemietet hat, die jeder Arzt während seines Bereitschaftsdienstes nutzt. So sollten die Patienten eine feste Anlaufstelle bekommen und außerdem die Notaufnahme des Klinikums entlastet werden.

Anfang 2016 ging die Bereitschaftsdienstpraxis des Vereines an den Start – am 30. Juni wird sie ihren letzten Tag haben. Das ist auf den ersten Blick erstaunlich, da die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) bei einer Reform des Bereitschaftsdienstes gerade flächendeckend solche Praxen an Kliniken einführt. Doch angesichts der Dienstzeiten, die die KVB nun einheitlich für ganz Bayern vorschreibt, sei ein wirtschaftlicher Betrieb der Praxis nicht mehr machbar, sagt der Orthopäde Magnus Ott, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Deggendorf-Regen und des Vereins Bereitschaftsdienst-Praxis Deggendorf. Die KVB sei nicht zu Zugeständnissen bereit gewesen, weshalb der Verein gekündigt hat. Ab 1. Juli übernimmt die Firma Gedikom, eine Tochter der KVB, die einen Großteil der bayernweit neu errichteten Bereitschaftspraxen betreibt.

Ab 25. September werden auch neue Zeiten gelten, so Birgit Grain, Pressesprecherin der KVB: Montag, Dienstag und Donnerstag von 18 bis 21 Uhr, Mittwoch und Freitag von 13 bis 21 Uhr und Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 9 bis 21 Uhr.

Auch wenn der Betreiber sich ändert – Dienst machen müssen freilich weiter die niedergelassenen Ärzte der Region. Ihre per Verein organisierte Praxis hatten sie bisher Mittwoch und Freitag von 17 bis 20 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 13 und 17 bis 20 Uhr besetzt.

Mehr dazu lesen Sie in der Deggendorfer Zeitung vom Freitag.